Die kurzzeitige Vermietung von Altstadtwohnungen ist der Mehrheit des Berner Stadtrats ein Dorn im Auge. Das Parlament hat am Donnerstagabend eine Motion an den Gemeinderat überwiesen, wie die Nachrichtenagentur SDA meldet. Eine Revision der Bauordnung soll künftig verhindern, dass immer mehr Wohnungen in der Altstadt zweckentfremdet werden.
Würden Wohnungen nur noch für kurze Zeit an Geschäftsleute oder dauerhaft auf Airbnb angeboten, führe das zu einer Verödung der Altstadt, so das Argument für die Motion. Zudem sei temporärer Wohnraum nicht dem Mietrecht unterstellt. Kritiker konterten, die Überprüfung sei mit riesigem Aufwand verbunden. Ein Verbot stelle zudem die Besitzstand- und Eigentumsgarantie in Frage.
Die Motion verlangt ein Verbot, Wohnungen in Zweitwohnungen umzuwandeln. Allerdings seien auch andere Massnahmen möglich, so sie denn zum Ziel führten.
Laut Stadtpräsident Alec von Graffenried gibt es in Bern rund 4000 Zweitwohnungen, darin inbegriffen sind viele Studentenwohnungen. Die Stadtregierung sei bereit, das Anliegen bei der nächsten Überarbeitung der Bauordnung aufzugreifen. (kad/sda)