Schweiz
Blaulicht

Verkehrsunfälle: 236 Menschen starben 2023 auf Schweizer Strassen

HANDOUT - Am Donnerstagmorgen, 23. Maerz 2023, sind um 06:45 Uhr auf der St. Gallerstrasse in Tuggen ein Auto und ein Motorrad kollidiert. Die 19-jaehrige Autolenkerin fuhr von Uznach in Richtung Tugg ...
Auto kollidiert mit Motorrad – einer der 185'254 Unfälle mit Personenschaden, die sich im letzten Jahr ereignet haben.Bild: keystone

Auf Schweizer Strassen starben im letzten Jahr 236 Menschen

14.03.2024, 14:3914.03.2024, 15:47
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Auf Schweizer Strassen sind im vergangenen Jahr 236 Menschen gestorben. Das waren fünf weniger als im Vorjahr. Zugenommen hat dagegen die Zahl der Schwerverletzten. Sie stieg auf den höchsten Stand seit zehn Jahren.

Bei Verkehrsunfällen wurden im letzten Jahr 4096 Menschen schwer verletzt, wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) zu der Strassenverkehrsunfallstatistik 2023 am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 4002 gewesen. Dies entspricht einer Zunahme von 2,3 Prozent.

Abgenommen hat die Zahl der Schwerverunfallten bei den Autofahrenden. Nach dem starken Anstieg im Jahr 2022 sanken die Zahlen laut ASTRA um 13,8 Prozent bei den Getöteten und um 6,4 Prozent bei den Schwerverletzten.

Von den 75 getöteten Autofahrenden starben 38 wegen überhöhter Geschwindigkeit (+5,6 Prozent), 27 wegen Unaufmerksamkeit oder Ablenkung (-27,0 Prozent) und 26 (-7,1 Prozent) unter Alkoholeinfluss. Bei Motorradunfällen starben 50 Menschen, vier mehr als im Vorjahr. 1160 Motorradfahrende (+9,1 Prozent) verletzten sich schwer.

Die wichtigsten Kennzahlen:

Bild
bild: astra

Zugenommen hat auch die Zahl der tödlichen Fahrradunfälle, nämlich um sieben auf 26. Die Zahl der schwer verletzten Velofahrenden sank dagegen um 4,7 Prozent auf 733. Rückläufig war demgegenüber die Zahl der getöteten E-Bike-Fahrenden, die von 23 auf 16 sank. Die Zahl der Schwerverletzten stieg in dieser Kategorie um 6,3 Prozent auf 595 Personen.

Unfälle mit Personenschäden gab es wenig überraschend am häufigsten in städtischen Gebieten. Zürich ist vor Genf die gefährlichste Stadt, was Verkehrsunfälle angeht.

Fussgängerstreifen als Todesfalle

Angestiegen ist in der Schweiz auch die Zahl der getöteten Fussgänger, nämlich von 24 im Vorjahr auf 42 im letzten Jahr. Auffallend ist laut ASTRA die Zunahme der tödlich Verunglückten auf einem Fussgängerstreifen, die von neun auf 24 fast sprunghaft anstieg.

Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) zeigte sich besorgt über die negative Entwicklung, insbesondere bei den Schwerverletzten. Diese Zahl sei auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren, während die Zahl der Getöteten auf hohem Niveau stagniere. Dieses ernstzunehmende Signal verlange von allen Akteuren der Strassensicherheit, dass sie zusammenarbeiten würden, um den Trend umzukehren.

Eine Frau laeuft mit ihren Einkaeufen ueber einen Fussgaengerstreifen an der Limmatstrasse, aufgenommen am Mittwoch, 31. Januar 2024 in Zuerich.(KEYSTONE/Ennio Leanza)
Auf Fussgängerstreifen muss man besonders aufpassen.Bild: keystone

Besonders markant sei die Zunahme der tödlichen Unfälle auf Fussgängerstreifen. Die BFU macht darauf aufmerksam, dass Fussgängerstreifen an sich keine Sicherheitsmassnahme darstellen, sondern lediglich den Vortritt des Fussverkehrs gegenüber dem Fahrverkehr regeln würden. Bei falscher Ausführung oder an ungeeigneten Stellen könne ein Fussgängerstreifen die Sicherheit sogar gefährden. Es sei deshalb wichtig, Fussgängerstreifen auf sicherheitstechnische Aspekte wie Sichtweiten, Beleuchtung, Mittelinseln und Fussgängerfrequenzen zu überprüfen. (pre/sda)

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148 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der_Radiator
14.03.2024 13:39registriert März 2021
Im Prinzip wünschte ich mir, dass jeder Autofahrer mindestens 500km im Jahr mit dem Velo absolvieren müsste.
Dann würde sehr, sehr schnell ein Verständnis für die Schwächeren eintreten.
Und so nebenbei, nicht Jeder der Velo fährt ist ein "Grüner" oder Linker.
Bei mir in der Garage stehen noch knapp 700PS und trotzdem fahre ich lieber mit dem Bike durch die Gegend.
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DomCH
14.03.2024 19:36registriert März 2022
Die eBike Fahrer sind für mich als Autofahrer am schwersten einzuschätzen. Ich gebe mir Mühe Rücksicht zu nehmen. Dennoch kommt es zu Momenten mit Unfallpotential, wenn eBikefahrer z.B. rechts eine langsam fahrende Kolonne überholen oder in der Kreiseleinfahrt noch rasch vorne reinfahren. Es müssen einfach beide Seiten viel mehr aufpassen.
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Meinung_ohne_Ahnung
14.03.2024 20:48registriert Juni 2021
Der Preis für immer grössere und schwerere Autos bezahlt letztendlich der Fussgänger
2012
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