Schweiz
Blaulicht

Urteil im Klotener Hanfmord-Prozess: Der Angeklagte muss 13 Jahre hinter Gitter

Das Motiv bleibt im Dunkeln
Das Motiv bleibt im Dunkeln

Urteil im Klotener Hanfmord-Prozess: Der Angeklagte muss 13 Jahre hinter Gitter

28.05.2014, 07:3328.05.2014, 08:40

Das Bezirksgericht Bülach hat im Klotener Hanfmord-Prozess ein Urteil gefällt: Der Grieche K. C.*, der seinen Arbeitskollegen in dessen Indoor-Hanfanlage 17 Mal geschlagen und den Mann danach mit einem Seilzug aufgehängt hatte zu 13 Jahren Haft verurteilt, wie der Tages Anzeiger am Mittwoch berichtet.

Tödlicher Streit in der Indoor-Hanfanlage
Am Morgen des 8. Februar 2013 alarmierten Mieter eines Gewerbehauses in Kloten die Feuerwehr, weil sie einen Brand bemerkt hatten. Als die Einsatzkräfte die Türe aufbrachen, fanden sie einen Toten – erhängt und an den Händen gefesselt. Beim Opfer handelte es sich um einen 23-jährigen Schweizer mit chinesischen Wurzeln. Er hatte drei Räume im Gewerbehaus gemietet und dort eine Indoor-Hanfanlage eingerichtet. Ermittlungen führten schnell zum Gehilfen des Opfers, dem damals 33-jährigen Griechen. Vier Tage nach der Tat nahm ihn die Polizei fest.

Die Staatsanwältin hatte 17 Jahre wegen vorsätzlicher Tötung gefordert. Der Angeklagte sei voll schuldfähig und habe überlegt gehandelt, so Groth. Dagegen hielt die Verteidigerin, dass der Beschuldigte aus Verzweiflung und Todesangst gehandelt habe. «Es war eine Notwehrsituation. Allerdings hat der Beschuldigte das Mass der Abwehr übertrieben», so die Verteidigerin vor Gericht. Ausserdem habe das Opfer Todesdrohungen gegen den Angeklagten und dessen Familie ausgesprochen.

Diese Todesdrohungen hielt das Gericht für Schutzbehauptungen. Die Aussagen seien deshalb nicht glaubwürdig. Die beiden hätten ein gutes Verhältnis gehabt, das Opfer habe den Beschuldigten an jenem Abend sogar ins Bordell einladen wollen. Es sei eine sinnlose, brutale und unfassbare Tat gewesen, deren Motiv im Dunkeln geblieben sei, sagte der Vorsitzende. 

In diesem Gewerbegebäude in Kloten spielte sich der Mord ab.
In diesem Gewerbegebäude in Kloten spielte sich der Mord ab.Google Streetview

*Namen geändert (dwi)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Diese defizitären Schweizer Sportanlässe profitieren 2025 von Bundesgeldern
Vor einem Jahr machte der Bundesrat den Weg frei, um neben einmaligen Grossanlässen auch jährlich wiederkehrende Sportevents in der Schweiz mit Geld durch den Bund zu unterstützen. Erstmals passiert das im aktuellen Jahr.
Geht es nach dem Willen des Bundesrats, bleibt diese Ausschüttung von maximal 5 Millionen Franken an den Schweizer Sport 2025 eine einmalige Sache. Die Abschaffung der erst 2023 beschlossenen finanziellen Hilfen für jährlich wiederkehrende Sportanlässe ist Teil des Sparpakets von Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Das Parlament debattiert in der Wintersession über die geplanten Kürzungen.
Zur Story