Im Fall Rupperswil sprach erst alles für ein Beziehungsdrama. Doch nun scheint möglich, dass die Täterschaft unbekannt gewesen sein könnte und die Opfer erpresst hatte.
So hatte die Mutter wenige Stunden vor dem Drama auf zwei Banken Geld abgehoben – woraufhin sie, ihre beiden Söhne sowie die Freundin des älteren Sohnes tot im Wohnhaus aufgefunden wurden. Die vier Opfer wurden niedergestochen, danach hatte die Täterschaft am Tatort ein Feuer gelegt. Wie die Aargauer Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft mitteilen, seien aufgrund eines Zeugenaufrufs bereits mehrere Hinweise eingegangen.
Weil die Sicherheitsbehörden aber noch niemanden festnehmen konnten, gehen sie nun im Dorf aktiv auf die Bewohner zu und verteilen Flugblätter und rufen Autofahrer, die am vergangenen Montag zwischen 07.00 Uhr und 11.30 Uhr in Rupperswil sowie der näheren Umgebung unterwegs waren und die in ihren Autos über eine Dashcam verfügen, die Videoaufnahmen selbiger den Untersuchungsbehörden zur Verfügung zu stellen (Details siehe Kasten).
Auf den verteilten Flugblättern ist das bereits über die Medien publizierte Bild der Mutter zu sehen sowie ein umfassender Zeugenaufruf zu lesen. Bei der Flugblatt-Aktion in Rupperswil und den umliegenden Gemeinden waren mehrere Dutzend Polizisten beteiligt gewesen.
«Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Eine von vielen Massnahmen, die wir nun mit enorm viel Personal eingeleitet haben, ist diese Flugblatt-Aktion, mit der wir das Ziel verfolgen, hier im Dorf an die Leute heranzukommen, und fragen, ob jemand etwas gesehen hat», sagt Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, gegenüber Tele M1.
Die Kantonspolizei richtet sich nach wie vor mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:
(az)