Den nächsten Vollmond kannst du am 3. Juli am Himmel sehen. Für Mond-Feeling musst du aber nicht so lange warten. Wir präsentieren dir hier acht Wanderungen, die dich glauben lassen, du seist auf einem anderen Planeten.
ACHTUNG: Da einige der Wanderungen deutlich über 2500 Meter liegen, kann es noch lange Schnee haben. Prüfe unbedingt die Wetterlage, bevor du losmaschierest.
Distanz: 18 Kilometer
Dauer: ca. 7 Stunden (perfekt für 2 Tage)
Kondition: hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Einst befand sich auf der Lapis de Tsanfleuron ein Gletscher. Dieser hinterliess ein glatt poliertes Gesteinsfeld. Die Landschaft wirkt surreal und mittendrin steht die Cabane de Prarochet. Empfehlenswert ist eine 2-Tages-Tour von Derborence zur Bergstation beim Sanetsch-Stausee (oder umgekehrt). Du wirst dich fühlen wie auf einem fernen Planeten.
Man kann die Mondlandschaft auch nur kurz besuchen: vom Col du Sanetsch einfach zur Cabane de Prarochet und zurück, dauert rund drei Stunden und ist auch als kleine Rundwanderung möglich.
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Kondition: mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir starten beim Julierpass und wandern das Val d'Agnel hinauf, biegen aber nach rund drei Kilometern links ab zur Fourcla digl Leget. Ein Abstecher zum Himmelstor lohnt sich. Und wer auch noch einen Gipfel einbauen will: Die Crappa da Tocf ist schnell erreicht.
In der kargen Landschaft zwischen dem Piz Neir und dem Piz Campagnung wandern wir dann auf der anderen Seite hinunter ins Tal bis Bivio.
Der Weg führt über Schiefer-, Granit- und Tuffgestein. Kurz vor Bivio kommen wir dann in den Wald und erleben bis zum Tagesziel nochmals eine völlig andere Landschaft.
Distanz: 14 Kilometer
Dauer: 5,5 Stunden
Kondition: hoch
Hier geht es zum Routenvorschlag. Wir sind auf der Wanderland-Route 832 unterwegs.
Auf der Rundwanderung vom Pragelpass aus zur Silberen und zurück absolvieren wir 1100 Höhenmeter. Unter uns liegt das Höllloch, wir wandern oben drüber über das grösste Karrenfeld der Schweiz.
Um dieses zu erreichen, wandern wir erst über Weiden und erreichen dann das Karstgebiet. Die Silberen hat ihren Namen übrigens von der hellen Farbe des Felsens.
Auf dem Gipfel lohnt sich eine Pause, die Aussicht hier ist grandios. Ein Highlight ist dabei sicher der Blick zum Klöntalersee. Aber Vorsicht: Auf Karst zu wandern, erfordert viel Aufmerksamkeit.
Distanz: 15 Kilometer
Dauer: ca. 6 Stunden
Kondition: hoch
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Wie die Silberen leuchtet auch die Schrattenfluh von weit entfernt und der Berg ist im Panorama meist einfach auszumachen. Die eindrücklichen Karstfelsen sieht man am besten, wenn man von Flühli/Sörenberg aus startet. Ein guter Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle Hirsegg.
Wir wandern los via Alp Schlund und nehmen den Schibegütsch am westlichen Ende des Gebirgszugs ins Visier. Hier lohnt sich der etwas steile, aber sonst nicht schwierige weiss-blau-weisse Aufstieg über das alte Infanteriewerk:
Oben auf dem Schibegütsch wandern wir dem nicht ausgesetzten Grat entlang. Wer will, kann mit dem Hängst noch einen zweiten «Gipfel» einbauen. Spannend wird es dann auch auf dem Weg über die Karstfelder wieder zurück, hier gibt es diverse Wege. Entscheidend aber auch: Vorsicht auf dem Karst!
Distanz: 17 Kilometer
Dauer: ca. 6-7 Stunden (2 Tage gut möglich)
Kondition: hoch
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Wir starten mit der Gondelfahrt hinauf zur Bendolla. Es geht dann auch weiter aufwärts: 800 Höhenmeter fehlen bis zum Col du Louché, die Gegend hier wird immer karger.
Bald erblicken wir das Bergseeli Le Louché. Insbesondere im Frühling oder Herbst, wenn die Wiesen noch eher braun als grün sind, sieht es hier aus wie auf einem anderen Planeten. Vom See könnte man auch dem Talverlauf bis zur Crêt du Midi folgen, welche man nach total rund fünf Stunden erreicht. Dort dann mit der Bahn wieder runter.
Wir halten aber links und steigen erneut zum Becs de Bosson auf. Knapp unter der 3000-Meter-Grenze steht die Cabane des Becs de Bosson. Wer zwei Tage Zeit hat, konnte hier zuvor reservieren und am nächsten Tag noch die rund 35 Minuten auf den Gipfel (weiss-blau-weiss) absolvieren, bevor es zurück ins Tal und zur Bergstation Bendolla geht.
Eine weitere Option, um die karge Landschaft rund um den Le Louché zu geniessen: Die Wanderland-Route 2017, eine Rundwanderung von der Crêt du Midi.
Distanz: 3 Kilometer
Dauer: 1 Stunde
Kondition: leicht
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Wir wollen ja nicht so sein und hier nur lange und anstrengende Wanderungen präsentieren. Die kargen Landschaften sind halt aber auch einfach nicht immer einfach zu erreichen.
Anders ist dies beim Mont Miné – zumindest wenn man es mal bis zuhinterst ins Val d'Hérens geschafft hat. Hier beim Staudamm Ferpècle das Auto parkieren und dann die rund 30 Minuten bis an den Fuss des Mont Miné wandern.
Hier war früher ein Gletscher. Heute erkennt man ihn nur noch aus der Ferne. Zurückgelassen haben die Eismassen eine karge Landschaft mit dem eindrücklichen Mont Miné. Allerdings kann es jetzt im Frühling noch viel Wasser haben, wirklich zur Mondlandschaft wird die Gegend nur, wenn es trocken ist.
Der Fussweg ist relativ flach und gut ausgebaut. Für den Rückweg kann man eine kleine Rundwanderung einbauen, auf der anderen Seite des Bergbaches zurück zum Staudamm. Falls du im Hotel du Col d'Hérens in Les Salays übernachtest, kannst du auch von dort aus starten. Das Strässchen ist wenig befahren und es gibt auch noch einen Wanderweg etwas neben der Strecke.
Distanz: 18 Kilometer
Dauer: ca. 7 Stunden (1. Tag, 2. Tag ca. 3 Stunden)
Kondition: hoch
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Diese Tour ist normalerweise nur an zwei Tagen machbar. Am zweiten Tag läuft man von der Chamanna Cluozza in knapp drei Stunden nach Zernez. Ebenfalls eine Option: Die erste Nacht in der Parkhütte Varusch verbringen, dann erreicht man Chamanna Cluozza in sechs Stunden.
Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch im Schweizer Nationalpark. Hier starten wir ins Val Trupchun, das auch als Serengeti der Schweiz bekannt ist. Wir nehmen dann aber den weiss-blau-weissen Weg ins Val Müschauns. 1000 Höhenmeter müssen hier bewältigt werden, bis zur Fuorcla Val Sassa auf 2856 Metern über Meer.
Auf dem Weg hinunter zur Chamanna Cluozza wandern wir auf dem längsten Blockgletscher der Schweiz. Ich weiss nicht, ob du schon mal so viele Steine auf einmal gesehen hast. Auf jeden Fall wird dir hier bewusst, woher der Spitzname «Tal der Steine» kommt.
Wer nach der Nacht in der Chamanna Cluozza noch nicht genug hat: Erkunde das Valletta in Richtung Piz Quattervals, auch hier fühlst du dich wie in einer anderen Welt. Andernfalls bist du von der Hütte in rund drei Stunden in Zernez und zurück in der Zivilisation.
Distanz: 14 Kilometer
Dauer: 5,5 Stunden
Kondition: hoch
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Zum Abschluss wechseln wir den Planeten. Vom Mond geht es zum Mars. Wie der Name schon verrät: Beim Rotärd ist die Erde rot.
Hier im Gebiet wandern wir auf Verrucanogestein, bei welchem roter Fels häufig vorkommt. Der Stein, der dem Übergang den Namen gab, ist Quartenschiefer und bietet im richtigen Licht einen eindrücklichen Anblick.
Wir wandern von der Rotärd hinunter via Spannegg- und Talalpsee bis Filzbach. In der Nähe des Rotärd gibt es mit dem Schilt, dem Wisskamm oder dem Schwarzstöckli auch noch spannende Gipfel. Und besonders hier: Der Wiss-Chamm verdankt seinen Namen dem weissen Kalkstein – was für ein Kontrast zum Rotärd.
Dieser Artikel erschien 2022 erstmals. Hier wurde er überarbeitet und nochmals publiziert.