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Karin Keller-Sutter wird «Europäische Finanzministerin des Jahres»

«Europäische Finanzministerin des Jahres»: Karin Keller-Sutter wird erneut ausgezeichnet

Die Finanzzeitschrift «The Banker» wählt Karin Keller-Sutter zur besten Finanzministerin des Jahres. Die Bundesrätin reagiert zurückhaltend.
02.01.2024, 05:17
Francesco Benini / ch media
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Bundesraetin Karin Keller-Sutter spricht im Nationalrat an der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Montag, 18. Dezember 2023, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Karin Keller-Sutter an der Wintersession 2023 im Nationalratssaal.Bild: keystone

Ende November 2023 hatte die «Financial Times» Karin Keller-Sutter auf einer Liste der einflussreichsten Frauen aufgeführt. Nun wird die Bundesrätin erneut ausgezeichnet: Die britische Finanzzeitschrift «The Banker» kürt sie zur europäischen Finanzministerin des Jahres 2024.

Das Magazin begründet die Preisvergabe mit der «massgeblichen Rolle», welche die Schweizer Finanzministerin beim UBS-CS-Deal und bei «weiteren Reformen» gespielt habe.

Die Fachzeitschrift «The Banker» wurde 1926 in London gegründet, erscheint monatlich und gehört der «Financial Times». Jeweils im Juli publiziert «The Banker» die Liste der 1000 grössten Banken der Welt. Das Magazin beschäftigt sich mit der Finanzindustrie auf allen Kontinenten.

«The Banker» zeichnet die «Bank des Jahres» aus, vergibt Preise für den «Deal des Jahres», für Innovation im digitalen Finanzgeschäft – und jedes Jahr ehrt die Zeitschrift die Chefs von Zentralbanken sowie die Finanzminister, die mit Massnahmen zur Förderung des Wachstums und zur Stabilisierung der Wirtschaft aufgefallen sind.

Der Deal hatte für den Bund keine negativen Folgen

In den vergangenen drei Jahren zeichnete das Magazin die Finanzminister von Griechenland, Litauen und Frankreich aus. Nun ist die Reihe an Karin Keller-Sutter. Was sagt die Bundesrätin zur Ehre, die ihr zuteil wird?

«Die Auszeichnung freut mich, auch wenn es mir natürlich lieber gewesen wäre, wenn uns der Fall Credit Suisse erspart geblieben wäre», meint Keller-Sutter. Gemeinsam sei es den Schweizer Behörden im März gelungen, Schaden von der Wirtschaft und von den Bürgerinnen und Bürgern abzuwenden und eine drohende internationale Finanzkrise zu verhindern. «Unsere Institutionen haben also funktioniert. Das ist für mich ein Grund zur Zuversicht – aber auch Ansporn, die Bankenregulierung weiter zu verbessern. Daran arbeiten wir.»

Bei der Notfusion der Credit Suisse mit der UBS leistete der Bund im März 2023 hohe finanzielle Garantien. Im August beendete die UBS aber den entsprechenden Vertrag und verzichtete auch auf die staatlich garantierten Liquiditätshilfe-Darlehen der Schweizerischen Nationalbank in der Höhe von maximal 100 Milliarden Franken. Damit wurde das Notrecht gegenstandslos, das den beiden Verträgen zugrunde lag.

Die Steuerzahler mussten damit für keine Verluste aufkommen. Das Finanzdepartement unter der Führung Keller-Sutters gab im Gegenteil bekannt, dass es aus den Prämien für die Garantien 200 Millionen Franken eingenommen habe. (aargauerzeitung.ch)

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51 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
02.01.2024 06:39registriert Februar 2020
Also eine Zeitschrift die von Banken für Banken geschrieben wird bejubelt die Rettung einer Bank die sich selber in Schwierigkeiten begeben hat. Naja also meiner Meinung mach müsste man da ein bisschen nüchterner betrachten aber die sehen nur Wachstum und interpretieren darin Erfolg und nie endende Gewinne.
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Red River
02.01.2024 05:38registriert Mai 2021
Ich denke, Keller - Sutter hat mit ihrer Zurückhaötung recht. Zum einen weiss sie, dass der Bundesrat im Gesamtgremium entscheidet, was passiert. Sie muss lediglich gut verkaufen, was ihr die Wirtschaft, die Banken vorgeschlagen haben.
Hier kommt dann auch das schönste an der Geschichte: die Organisation, welche die Auszeichnung vergibt heisst "Der Banker"... Mit anderen Worten: Es wird ausgezeichnet, wer den Banken schön hörig ist und macht was diese wollen.
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Schneider Alex
02.01.2024 05:47registriert Februar 2014
"Am 19. März hätte die Freisinnige Karin Keller-Sutter zeigen müssen, was sie drauf hat. Doch statt der UBS den Tarif zu erklären, schenkte sie der Grossbank die CS. Für die Finanzministerin selbst und ihre Partei, die FDP, ein Desaster. Im Wahljahr 2023 auf der ganzen Linie versagt – das hallt nach." (Lukas Hässig in Infosperber vom 23.8.2023)
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