Ende November 2023 hatte die «Financial Times» Karin Keller-Sutter auf einer Liste der einflussreichsten Frauen aufgeführt. Nun wird die Bundesrätin erneut ausgezeichnet: Die britische Finanzzeitschrift «The Banker» kürt sie zur europäischen Finanzministerin des Jahres 2024.
Das Magazin begründet die Preisvergabe mit der «massgeblichen Rolle», welche die Schweizer Finanzministerin beim UBS-CS-Deal und bei «weiteren Reformen» gespielt habe.
Die Fachzeitschrift «The Banker» wurde 1926 in London gegründet, erscheint monatlich und gehört der «Financial Times». Jeweils im Juli publiziert «The Banker» die Liste der 1000 grössten Banken der Welt. Das Magazin beschäftigt sich mit der Finanzindustrie auf allen Kontinenten.
«The Banker» zeichnet die «Bank des Jahres» aus, vergibt Preise für den «Deal des Jahres», für Innovation im digitalen Finanzgeschäft – und jedes Jahr ehrt die Zeitschrift die Chefs von Zentralbanken sowie die Finanzminister, die mit Massnahmen zur Förderung des Wachstums und zur Stabilisierung der Wirtschaft aufgefallen sind.
In den vergangenen drei Jahren zeichnete das Magazin die Finanzminister von Griechenland, Litauen und Frankreich aus. Nun ist die Reihe an Karin Keller-Sutter. Was sagt die Bundesrätin zur Ehre, die ihr zuteil wird?
«Die Auszeichnung freut mich, auch wenn es mir natürlich lieber gewesen wäre, wenn uns der Fall Credit Suisse erspart geblieben wäre», meint Keller-Sutter. Gemeinsam sei es den Schweizer Behörden im März gelungen, Schaden von der Wirtschaft und von den Bürgerinnen und Bürgern abzuwenden und eine drohende internationale Finanzkrise zu verhindern. «Unsere Institutionen haben also funktioniert. Das ist für mich ein Grund zur Zuversicht – aber auch Ansporn, die Bankenregulierung weiter zu verbessern. Daran arbeiten wir.»
Bei der Notfusion der Credit Suisse mit der UBS leistete der Bund im März 2023 hohe finanzielle Garantien. Im August beendete die UBS aber den entsprechenden Vertrag und verzichtete auch auf die staatlich garantierten Liquiditätshilfe-Darlehen der Schweizerischen Nationalbank in der Höhe von maximal 100 Milliarden Franken. Damit wurde das Notrecht gegenstandslos, das den beiden Verträgen zugrunde lag.
Die Steuerzahler mussten damit für keine Verluste aufkommen. Das Finanzdepartement unter der Führung Keller-Sutters gab im Gegenteil bekannt, dass es aus den Prämien für die Garantien 200 Millionen Franken eingenommen habe. (aargauerzeitung.ch)
Hier kommt dann auch das schönste an der Geschichte: die Organisation, welche die Auszeichnung vergibt heisst "Der Banker"... Mit anderen Worten: Es wird ausgezeichnet, wer den Banken schön hörig ist und macht was diese wollen.