![Andreas Meyer, CEO der SBB, anlaesslich der offiziellen Einweihung des neuen Bahnhofs "Portal del Ticino" in Bellinzona am Freitag, 14. Oktober 2016. Nach der Inbetriebnahme des Gotthard-Bas ...](/imgdb/2cf5/Qx,A,0,583,5568,3129,2320,1546,928,618/5829157392817338)
SBB-Chef Andreas Meyer hat jetzt noch gut lachen. Ab 2018 muss er auf einen Teil der Spesen und Boni verzichten.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
Bundesnahe Betriebe: Bis 2018 müssen Löhne, Boni und Spesen angepasst werden.
24.11.2016, 05:2924.11.2016, 06:14
anna wanner / Aargauer Zeitung
Spätestens seit der Abstimmung über
die «Pro Service Public»-Initiative im Juni
sind die Löhne der SBB-, Post- und
Swisscom-Chefs in den Fokus der Öffentlichkeit
gerückt: Soll die Geschäftsleitung
von bundesnahen Betrieben
mehr verdienen als ein Bundesrat? Das
Stimmvolk wünschte vorerst keine Änderung.
Die Manager der grossen Betriebe
erhalten wohl auch dieses Jahr
mehr als das Doppelte eines Bundesrats
– 2015 waren es über eine Million
Franken.
Das Thema war mit der Ablehnung
der Initiative längst nicht gegessen. Der
Bundesrat hat bereits 2014 das Finanzdepartement
beauftragt, es soll zeigen,
wie sich diese Löhne besser steuern
lassen. Das Resultat präsentierte der
Bundesrat gestern: Analog zur Abzocker-Initiative
sollen auch bei bundesnahen
Betrieben die Aktionärsrechte
gestärkt werden.
Betroffen sind die
Post, die SBB, Skyguide, Ruag und die
kleineren Unternehmen SIFEM und
Identitas. Spätestens ab 2018 sollen in
diesen Betrieben die Aktionäre – meist
also der Bund – über eine Obergrenze
befinden, welche sich Verwaltungsrat
und Geschäftsleitung des Unternehmens
als Vergütung auszahlen können.
Ruag-Chef triffts am stärksten
Die zuständigen Departemente wollten
mögliche Auswirkungen auf die
Löhne nicht kommentieren. Ob und
wie weit diese gegen unten angepasst
werden, weiss heute niemand. Klar ist
indes, dass zwei weitere Massnahmen
die Vergütung einzelner Geschäftsführer
empfindlich treffen: Erstens dürfen
die Boni nicht höher als 50 Prozent des
Lohns sein und zweitens dürfen Spesen
und andere Nebenleistungen nicht höher ausfallen als 10 Prozent des Lohns.
- Ruag-Chef Urs Breitmeier müsste nach diesen Regeln die grössten Einbussen hinnehmen. Er verdiente 2015 460'000 Franken Lohn, erhielt Boni à 500'000 Franken und Spesen à 50'000 Franken. Beide Zusatzleistungen übersteigen das neue Maximum deutlich.
![Der CEO der Ruag Urs Breitmeier spricht anlaesslich der Bilanzmedienkonferenz vom Donnerstag 17. Maerz 2016 in der neuen Spacehalle in der RUAG Produktion im Emmen. (KEYSTONE/Urs Flueeler)](/imgdb/d33a/Qx,B,0,0,3497,2331,1457,971,582,388/2735361421880476)
Ruag-Chef Urs Breitmeier: Ihn treffen die Anpassungen am härtesten. Bild: KEYSTONE
- Postchefin Susanne Ruoff verdiente
zwar mit 610'000 Franken Fixlohn am
meisten unter ihren Kollegen, ihr Bonus
lag mit 327'000 Franken jedoch
nur knapp über der neuen Grenze, die
Spesen befinden sich im Bereich des
Zulässigen (47'000 Franken).
- SBB-Chef Andreas Meyer müsste gemäss
neuen Regeln bei seinen Spesen
und Nebenleistungen etwa die Hälfte
sparen: Bei einem Lohn von 593'000
Franken sind sie mit 116'000 Franken
deutlich zu hoch. Auch wird der Bonus
von 336'000 Franken wohl dereinst gekürzt.
- Skyguide-Chef Daniel Weder verdient
mit 372'000 Franken Lohn zwar
weniger als die Konkurrenz, sein Unternehmen
zählt aber auch deutlich weniger
Mitarbeiter. Der Bonus von 133'000
Franken liegt im Rahmen der neuen
Regeln, die Spesen (43'000 Franken)
überschreiten diesen hingegen.
- SIFEM (Investmentfonds für Entwicklungsmärkte)
und Identitas (Tierverkehrsdatenbank)
sind laut zuständigem
Wirtschaftsdepartement weniger
von den Massnahmen betroffen
- Ganz ausgenommen ist hingegen die
Swisscom mit Chef Urs Schaeppi, weil
für alle börsenkotierten Unternehmen
das neue Aktienrecht gilt.
Parlamentarier wollen mehr
Die bundesrätlichen Massnahmen
können womöglich gewisse Auswüchse
unterbinden, einzelne Politiker aber
wohl nicht zufriedenstellen. So fordert
etwa der Berner SP-Nationalrat Corrado
Pardini, die Löhne auf Bundesratsniveau
einzufrieren. 500000 Franken im
Jahr seien genug. Affaire à suivre.
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http://www.thurgauerzeitung.ch/ostschweiz/ostschweiz/tb-os/Eine-breite-Front-gegen-die-SBB;art120094,4833279