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Corona: Moderna-Chefarzt warnt: «Wir müssen uns Jahr für Jahr boostern»

Moderna-Chefarzt warnt vor Corona-Rückkehr: «Wir müssen uns Jahr für Jahr boostern»

Moderna-Chefarzt Paul Burton warnt die Schweiz vor der Corona-Rückkehr im Herbst. Er glaubt, dass sich die Menschen Jahr für Jahr boostern müssen und empfiehlt bereits jetzt, die Impfung aufzufrischen.
17.05.2022, 06:56
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Momentan ist die Coronapandemie in der Schweiz in weite Ferne gerückt. Dennoch laufen die Vorbereitungen auf den Herbst auf Hochtouren – zu Recht, wenn es nach Moderna-Chefarzt Paul Burton geht. «Es ist unwahrscheinlich, dass wir Sars-CoV-2 jemals loswerden», sagte er am Dienstag in einem Interview mit dem «Blick». Denn das Virus mutiere ständig.

Jenny impft sich im Boosterimpfzentrum in Zuerich-Oerlikon, aufgenommen am Montag, 6. Dezember 2021. Im Impfzentrum sind pro Tag um die 2000 Auffrischimpfungen auf 12 Impfstrassen moeglich. (KEYSTONE/ ...
Bild: keystone

Man könne aber trotzdem einiges tun, um einen endemischen Zustand zu erreichen. Dazu zählen laut Burton das Tragen einer Maske und die Umsetzung von Hygieneregeln. Wer einen «vollgepackten Event» besuche, solle sich schützen. Weiter brauche es zuverlässige Daten. Die wichtigste Massnahme bleiben für den Mediziner aber Booster-Impfungen. «Und das müssen wir Jahr für Jahr machen, denn das Virus verschwindet nicht», sagte Burton. Wenn die Bevölkerung untergeimpft sei, öffne das Sars-CoV-2 Tür und Tor.

Burton will bereits jetzt mit Auffrischimpfungen beginnen

Er plädiert dafür, bereits jetzt schon mit den Auffrischimpfungen zu beginnen. «Bis im November wird der Booster für die meisten Menschen elf bis acht Monate zurückliegen.» Bis dann rechne er auch mit weiteren Virusvarianten. «Also wenn nicht jetzt, dann gilt es allerspätestens im Herbst, als Vorbereitung für den Winter, die Bevölkerungen zu boostern», sagt der Moderna-Chefarzt.

Das gelte auch für die Jungen. Denn die Chance, dass sich junge Menschen anstecken, sei hoch – auch wenn ihr Risiko, ins Spital zu kommen, geringer sei. Zudem sollten sich das Gesundheitspersonal oder Gefängnisinsassen unbedingt mit einem Booster schützen, da sie einem «noch höheren Ansteckungsrisiko» ausgesetzt seien. Dass er als Medizin-Chef eines Impfstoff-Herstellers voreingenommen sein könnte, bestreitet er nicht. «Ich bin aber voreingenommen, weil die Wissenschaft und die Zahlen eine deutliche Sprache sprechen.»

Allerdings stellt auch er eine Corona-Müdigkeit bei den Menschen fest. Er hoffe daher, dass die Lage im Frühling und Sommer stabil bleibe, damit die Menschen ihre Batterien aufladen können. «So sind wir im Herbst hoffentlich wieder bereit, die Herausforderungen zu meistern. Und dazu gehört auch das Boostern.» (abi/ch media)

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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
17.05.2022 07:03registriert Oktober 2018
Da sichert sich einer künftige Einnahmen…

Selbst wenn er recht hat, wäre es geschickter, wenn ein anderer der Absender ist…
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Jep.
17.05.2022 07:26registriert Januar 2022
Wir müssen gar nichts - ausser Steuern zahlen und irgendwann einmal sterben.
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Ökonometriker
17.05.2022 08:56registriert Januar 2017
Bevor ich mich wieder von der Impfung 2-3 Tage ins Bett legen lasse möchte ich bessere Daten. Die 30 Franken wären mir noch egal, aber es muss eine klar erwiesene Notwendigkeit und einen massgeblichen zusätzlichen Schutz durch die vierte Impfung geben. Sonst mache ich das nicht freiwillig mit.
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