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Corona: So reagiert die Schweiz auf die Pressekonferenz des Bundesrats

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset traten heute mit Kantonsvertretern vor die Medien, um über die aktuelle Corona-Situation zu informieren.
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset traten heute mit Kantonsvertretern vor die Medien, um über die aktuelle Corona-Situation zu informieren. bild: screenshot/youtube

Die wichtigsten Aussagen des Bundesrates – und wie die Schweiz darauf reagiert

Neue Massnahmen, um den enormen Anstieg der Corona-Fallzahlen einzudämmen, hat der Bundesrat an der heutigen Pressekonferenz nicht bekanntgegeben. Stattdessen appelliert er an die Disziplin der Schweizer Bevölkerung.
15.10.2020, 13:2415.10.2020, 13:46
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Mit einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz reagierten Bundesrätinnen Simonetta Sommaruga und Alain Berset auf die rasant steigenden Corona-Fallzahlen. Kurz nach Abschluss der Medienkonferenz vermeldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 2614 neue positiv getestete Fälle in den letzten 24 Stunden.

Die wichtigsten Aussagen

Der Bundesrat und die Kantone beschlossen keine weiterführenden Massnahmen. An der Medienkonferenz appellierten sie wiederholt an die Schweizer Bevölkerung: Man solle sich unbedingt an die Hygiene- und Distanzregeln halten, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Bundesrat und Kantone seien sich einig, dass man weiter bei der besonderen Lage bleibe und nicht erneut die ausserordentliche Lage ausrufe. Man werde aber in den nächsten Tagen weitere Schritte prüfen.

Grossevents wie Fussballspiele können gemäss Gesundheitsminister Berset auch weiterhin von den Kantonen erlaubt werden. «Wir haben im Moment keine Anzeichen, dass Grossanlässe ein Problem sind», so die Aussage Bersets. Man behalte aber die Situation im Auge. Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK), sprach sich verhalten für eine schweizweit einheitliche Maskenpflicht aus.

Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz in der Übersicht:

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Simonetta Sommaruga, Bundespräsidentin:

«Die Ansteckungen steigen wieder. Es ist wieder kurz vor zwölf.»
«Je schneller wir reagieren, desto kleiner sind die Einschränkungen für die Bevölkerung und die Wirtschaft.»
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bild: youtube/screenshot

Alain Berset, Gesundheitsminister:

«Diese Zahlen haben wir nicht Mitte Oktober erwartet, sondern später.»
«Wir haben die bereits bekannten Massnahmen beschlossen. Es gibt heute keine Wundertüte an neuen Massnahmen.»
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Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren:

«Eine schweizweite Maskenregelung erscheint mir sinnvoll.»
«Es ergibt keinen Sinn, wenn man bei Veranstaltungen strikte Massnahmen durchsetzt, und sich die Leute danach beim Apéro treffen und nahe kommen.»
«Die Lage ist ernst. Die Fallzahlen beschleunigen sich in einem besorgniserregenden Tempo».
«Wir dürfen uns aber nicht auf das Tracing verlassen – es ist nur ein Sicherheitsnetz.»

So reagiert die Bevölkerung

Auf Social Media und auch in den watson-Kommentarspalten häuft sich die Kritik an der Landesregierung. «Die Bevölkerung muss sich ins Zeug legen, weil sich der Bundesrat nicht traut», schreibt ein User auf Twitter. Auch weitere Menschen kritisieren das Vorgehen von Berset und Co. und wünschen sich strengere Massnahmen und klarere Empfehlungen.

Antigone
Leser-Kommentar von Antigone
15.10.2020 12:02
Keine Massnahmen, die gleichen Worte wie immer. Ich verstehe den Sinn dieser PK nicht... 🤔
Zu: «Bald haben wir 12'000 Fälle pro Tag» – 2. Coronawelle hat die Schweiz erreicht
Antichrist
Leser-Kommentar von Antichrist
15.10.2020 11:55
Was soll das ganze Theater. Berset sagt, dass man solch hohe Zahlen erwartet hat, einfach später. Offensichtlich hat der Bund beschlossen nur zuzuschauen.
Zu: «Bald haben wir 12'000 Fälle pro Tag» – 2. Coronawelle hat die Schweiz erreicht
Lil Buoy aka Yung Speedo
Leser-Kommentar von Lil Buoy aka Yung Speedo
15.10.2020 12:32
Es ist zwar 5 vor 12, wir warten aber lieber mal noch ab. Bloss um dann um 1 nach 12 wieder überreagieren zu müssen, oder was? Zudem sollen die Kantone einfach machen - so à la Ostschweiz... also am liebsten auch nichts. Sorry, aber so wird das nix. Wir wissen inzwischen, dass ein zweiter Lockdown wirtschaftlich nicht mehr haltbar wäre. Wieso tut man dann nicht ausnahmsweise früh genug alles was man kann, damit es gar nicht mehr so weit kommen kann oder muss? Wir haben inzwischen bereits MEHR Fälle als vor dem Lockdown... was muss denn noch passieren damit endlich mal gehandelt wird?
Zu: «Bald haben wir 12'000 Fälle pro Tag» – 2. Coronawelle hat die Schweiz erreicht
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160 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hank Scorpio
15.10.2020 13:43registriert Mai 2016
Ich verstehe echt nicht, wieso Homeoffice nicht empfohlen wurde. Es würden so viele unnötige Begegnungen vermieden werden. 🤷‍♂️
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Victor Paulsen
15.10.2020 13:37registriert April 2019
Wenn der Bundesrat nicht reagiert, dann wird ihm vorgeworfen, zu wenig zu tun.
Wenn er reagiert, dann ist das wiederrum Freiheitsberaubung oder was auch immer.
Man kann es nicht allen Recht machen🤷‍♂️
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Dirty Sanchez
15.10.2020 14:19registriert Mai 2019
Wie so viele würde ich auch eine offizielle Home Office Empfehlung sehr begrüssen. Es scheint noch immer viele Firmen zu geben, die darauf bestehen, dass Bürogummis (wie ich auch) sich jeden Tag exponieren müssen, nur um genauso auf einem Sessel zu hocken und dasselbe zu tun wie von daheim. Wir haben im Frühling bewiesen dass es klappt. Ich sehe nicht ein, warum diese Empfehlung nicht kommt, welche die Entscheidung der störrischen Firmenleitungen beeinflussen müsste.
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