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Coronavirus

Alain Berset zum Coronavirus: «Krise wird nicht vor Mitte Mai zu Ende sein»

Bundesrat Alain Berset spricht mit Journalisten waehrend einer Sitzung zwischen Bundesrat Alain Berset und der Verwaltungsdelegation zum Entscheid ueber die Absage der Fruehlingssession der Eidgenoess ...
Gesundheitsminister Alain Berset steht vor herausfordernden Wochen.Bild: KEYSTONE

Alain Berset: «Krise wird nicht vor Mitte Mai zu Ende sein»

28.03.2020, 14:1629.03.2020, 17:18
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Gesundheitsminister Alain Berset erwartet, dass die Coronakrise in der Schweiz nicht vor Mitte Mai zu Ende sein wird. Es sei verfehlt, zu denken, dass die epidemische Welle die Schweiz treffe, aber dann vorbeigehen und verschwinden werde, sagte Berset in einem Zeitungsinterview.

Spezialisten sagten, dass das neuartige Coronavirus bleiben werde, hielt Berset im am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung «La Liberté» und deren Partnerzeitungen fest. «Man muss ihnen zuhören.» Nötig sei, eine Impfung zu entwickeln. Das brauche aber Zeit.

Je mehr Zeit vergehe, desto mehr wisse man, wie dem Virus zu begegnen sei, fuhr Berset fort. Er erinnerte an die vom Bund empfohlenen Hygienemassnahmen, wie regelmässiges Händewaschen und Abstand halten.

Berset schloss eine Ausgangssperre nach dem Vorbild von Italien oder Frankreich nicht aus für den Fall, dass sich die Lage verschlechtern sollte. «Das ist eine sehr harte Massnahme.» Eine Ausgangssperre habe die Schweiz nie ausgeschlossen, sagte er. Wichtig sei, dass die derzeitigen Massnahmen eingehalten würden.

Reaktion aus Frankreich

Der Entscheid des Bundesrates, keine Ausgangssperre anzuordnen, hat namentlich im Nachbarland Frankreich Reaktionen ausgelöst. Loïc Hervé, ein Politiker aus der französischen Haute-Savoie, hat deswegen die für europäische Angelegenheiten zuständige Staatssekretärin kontaktiert.

Das Thema werde bilateral besprochen, sagte Hervé im Interview mit der Zeitung «Le Temps». Er habe den Eindruck, dass das, was Frankreich gegen das Virus unternehme, nichts nütze, wenn das Nachbarland nicht mitziehe.

Zehntausende von Grenzgängern aus Frankreich würden täglich in die Schweiz zur Arbeit fahren. Da brauche es ein kohärentes Vorgehen. Der Kanton Genf teile 95 Prozent seiner Grenzen mit Frankreich und sei sozusagen eine Enklave in Frankreich. (sda)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
28.03.2020 15:29registriert Oktober 2018
Frankreich täte gut daran die Masken, die der Schweiz gehören frei zu geben, statt der Schweiz vorzuschreiben, wie sie mit der Pandemie umzugehen hat...
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Smeyers
28.03.2020 17:46registriert August 2017
In Frankreich sowie Italien und Spanien, fördert die Corona Krise, auch die Fehler der Regierung und des Gesundheitssystem zu Tage. Nach der Krise sollte das große Aufräumen beginnen und zwar jeder vor seiner eigenen Haustür.
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O.Brady
28.03.2020 18:45registriert August 2019
Gut wäre zu wissen was man nach der ersten Welle macht.
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So mies wird das Wetter am Wochenende, aber wir hätten da ein paar Ideen für dich

Die Badehose war schon entstaubt, der Grillplatz gereinigt. Und nun kommt doch der Winter zurück. Die Schweiz hat gerade mit Minimaltemperaturen um den Gefrierpunkt zu kämpfen. Der April zeigt sich also wieder von seiner widerspenstigen Seite.

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