Bundesrat Alain Berset betonte an der Pressekonferenz, dass die Lage «sehr ernst» ist. Es gäbe sehr viele Fälle in allen Altersklassen, auch die Anzahl Hospitalisierungen steige drastisch.
Er appellierte deswegen an die Bevölkerung, nochmals «gemeinsam an einem Strang zu ziehen». Die Verschärfung der Massnahmen seien alternativlos. Auf noch schärfere Massnahmen wie in Deutschland oder Österreich wolle man jedoch verzichten. «Wir wollten keine Bussen im privaten Rahmen einführen», sagte Berset. Die Verantwortung liege bei jedem einzelnen und jeder einzelnen.
Trotzdem: «Wir dürfen uns nicht von der Omikron-Variante überraschen lassen», hielt Berset fest. Schon mit der Delta-Variante sei die Lage mehr als angespannt.
Berset warnte davor, dass die Spitalbelastung noch steigen werde. Der Druck auf die Intensivstationen sei bereits jetzt sehr hoch und er werde sich in den nächsten Wochen noch verstärken.
«Wir können die Ansteckungen bremsen und die Spitäler entlasten», sagte Berset. Es brauche – wie im letzten Winter – dafür die Einhaltung der grundlegenden Massnahmen. Das heisst: Hände waschen, Kontakte reduzieren, Maske tragen. «Wir schaffen das», sagte Berset.
Berset appellierte zudem an die Bevölkerung, bei privaten Treffen etwa über die Feiertage vorsichtig zu sein. Dies sei wichtig, auch wenn bei privaten Treffen mit mehr als zehn Personen neu lediglich eine Empfehlung und keine Pflicht gelte, das Covid-Zertifikat einzusetzen.
Diskotheken und Bars hätten in der Vernehmlassung darum gebeten, die 2G-Regeln anwenden zu dürfen. Anders, also mit einer Konsumation nur im Sitzen, sei für sie ein rentabler Betrieb nicht möglich, so Berset.
In Bezug aufs die Homeoffice-Empfehlung sagte Berset, viele Unternehmen hätten erfreulicherweise schon von sich aus gehandelt. Es sei schon sichtbar, dass wieder mehr Menschen von zu Hause aus arbeiteten.
Gesundheitsminister Alain Berset sieht bei den Spitalkapazitäten die Kantone in der Pflicht. Diese müssten, wenn nötig, strengere Massnahmen ergreifen.
Die Gesundheitsversorgung sei eine kantonale Kompetenz, betonte er. Zugleich zeigte er sich zufrieden mit dem Geist der Zusammenarbeit, der in der Konsultation sichtbar geworden sei.
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Etwas widersprüchlich antwortete er auf eine Frage einer Journalistin. Diese wollte wissen, wie schlimm die Situation in den Spitälern denn noch werden müsse, bis härtere Massnahmen ergriffen würden. «Das müssen sie vielleicht mal die Kantone fragen», sagte Berset. «Wir waren überrascht, als die Kantone sagten, dass die Spitäler voll seien – und gleichzeitig sagten, sie würden keine weiteren Massnahmen wollen.» Der Bund könne nur Massnahmen einführen, die für die ganze Schweiz anwendbar seien. Der Rest liege in der Verantwortung der Kantone.
Entgegen dem Wunsch des Bundesrates wird es keine obligatorischen repetitiven Tests an den Schulen geben.
Der Bundesrat hätte sich diese zwar gewünscht, doch die Kantone wollten nicht, sagte Berset. 17 von 26 Kantonen lehnten in der Blitzkonsultation ab, verpflichtende, repetitive Tests an obligatorischen Schulen und der Sekundarstufe II durchzuführen.
Die Massnahme sei aber noch nicht vom Tisch. Man werde in naher Zukunft nochmals darüber verhandeln. Der Bundesrat sei von der Wirksamkeit repetitiver Tests überzeugt. Mit diesen könnten Ansteckungen früh entdeckt und Übertragungsketten unterbrochen werden (dfr).
Mit Material der SDA.
Fazit: Wir meinen es alle gut, der Bundesrat mahnt und die Zahlen werden weiter steigen.
Nicht so schlimm, bei der Triage sind wir ja dann wieder alle gleich.
Ich bin geimpft und fühle mich echt verarscht mit dem was hier abgeht.