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Die Schweizer Hotellerie kam im ersten Halbjahr 2020 auf 9,9 Millionen Logiernächte. Das sind satte 47,5 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Und das, obwohl das Jahr überaus verheissungsvoll begann.
Im Januar (+6,3%) und Februar (+6,4%) registrierte der Schweizer Tourismus ein erneutes Wachstum – dann kam der Corona-bedingte Totaleinbruch. Im April – dem bis jetzt härtesten Monat – brachen die Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr um 92,4 Prozent ein. Das sind 2,5 Millionen weniger Logiernächte.
Den grössten Einbruch verzeichnete der Schweizer Tourismus insbesondere bei der ausländischen Klientel: Hier brachen die Zahlen um 60,1 Prozent ein. Die inländische Nachfrage verzeichnete einen Rückgang um 32,4 Prozent.
Sämtliche Gästezahlen erlitten einen starken Einbruch. Doch einige Länder stechen heraus.
So sind etwa die Ankünfte aus Indien im ersten Halbjahr total eingebrochen. Statt rund 200'000 indischer Gäste kamen noch knapp 20'000. Das entspricht einem Minus von 91,4 Prozent.
Auf den Plätzen folgen weitere asiatische Länder. Insbesondere Gäste aus China – dem Ursprungsland der Pandemie – blieben der Schweiz fern (statt 430'000 kamen rund 75'000).
Das europäische Land mit dem grössten Gäste-Rückgang ist Island. Allerdings kamen aus dem hohen Norden auch 2019 nur total 3300 Gäste in die Schweiz.
Aus den Nachbarländern Österreich und Italien wurde ein Minus von gut 60 Prozent verbucht. Aus Deutschland, der anzahlmässig mit Abstand grössten Touristengruppe in der Schweiz, kamen 56 Prozent weniger Gäste. In Zahlen ausgedrückt kamen noch 360'000 statt 825'000 deutsche Gäste. Den kleinsten Einbruch unter den Nachbarländern verzeichnete man in der Schweiz mit Minus 52,7 Prozent bei den Franzosen.
Markant ist der Rückgang auch aus den USA. Statt knapp 500'000 Gäste wurden nur knapp 130'000 im ersten Halbjahr 2020 registriert.
Von den Kantonen am stärksten betroffen ist Zürich, der bis im Juni gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 61,5 Prozent verzeichnet. Dahinter folgen Luzern und Genf.
Insbesondere in Luzern zeigt sich, wie stark die Region von asiatischen Touristen abhängig ist. Die Region Luzern/Vierwaldstättersee ist eine von drei Tourismusregionen, die schon im Februar einen Rückgang bei den Logiernächten verzeichnete – als Folge der in Asien bereits grassierenden Corona-Pandemie.
Am anderen Ende der Skala sieht es für die Kantone Appenzell-Innerrhoden (-16,2%), Graubünden (-22,9%) und Uri (-28,2%) noch am besten aus. Insbesondere der Tourismuskanton Graubünden profitierte davon, dass man schon seit Jahren auf viele einheimische Gäste zählen kann.
Nach der ersten Welle haben sich die Zahlen wieder etwas erholt. Die Nachfrage im Mai und Juni hat wieder zugenommen – ist aber immer noch weit von den Vorjahreszahlen entfernt. Nachdem die Schweiz am 15. Juni die Grenzen zum Schengenraum öffnete, stiegen die Logiernächte auf 1,4 Millionen, was einem Minus von 62 Prozent gegenüber Juni 2019 bedeutet.
die Schweiz hat ja - trotz der Grenze zu Italien - erst Grenzen geschlossen als alle anderen rundherum ihre Grenzen für Reisende aus der 🇨🇭 geschlossen haben...