Schweiz
Coronavirus

Homeschooling boomt wegen Corona

Katja Heimann helps her children with studies in their home in Eisemroth, central Germany, Thursday, March 25, 2021. One year into the coronavirus pandemic, Katja Heimann is still trying to keep her s ...
Im Kanton Zürich werden heute doppelt so viele Kinder zu Hause unterrichtet als vor der Pandemie. Bild: keystone

Lieber zu Hause lernen: Homeschooling boomt wegen Corona

15.08.2021, 08:3615.08.2021, 12:43
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Die Schweiz erlebt laut «NZZ am Sonntag» derzeit einen beispiellosen Boom an Homeschooling. Waren im Sommer 2019 schweizweit rund 2200 Kinder für den Unterricht daheim angemeldet, so sind es zum Schulbeginn 2021 knapp eineinhalb Mal so viele, nämlich rund 3200.

Die Gründe für das Homeschooling sind unterschiedlich. Die Corona-Pandemie dürfte ihre Spuren hinterlassen haben. Eine Mutter aus dem Kanton Aargau sagt gegenüber der Zeitung, sie habe ihre Kinder aus der Schule genommen, weil sie dort zu wenig gut geschützt seien. «Mit der neuen Delta-Variante ist es viel zu unsicher, wenn nur einmal pro Woche getestet wird», so die Mutter zur «NZZ am Sonntag». Hingegen eine Familie aus dem Tössstal im Kanton Zürich findet das Schutzkonzept an der Schule zu drastisch. Deshalb werden die Kinder fortan daheim unterrichtet.

Gemessen an einer Gesamtzahl von knapp einer Million schulpflichtigen Kindern sei der Anteil des Home-Schooling zwar immer noch sehr klein. Doch die Nachfrage wachse. Besonders stark sei die Zunahme im Kanton Zürich, wo sich die Zahl zwischen 2019 und 2021 von 250 auf 500 verdoppelt habe. In Bern würden die Behörden einen Zuwachs von 664 auf 934 verzeichnen. Zugenommen haben die Zahlen laut der Zeitung auch in den zwei bevöl­kerungsreichen Westschweizer Kantonen Waadt und Genf. Schweizweit würden nur Schwyz, Baselland, Freiburg und Glarus über die letzten zwei Jahre einen Rückgang verzeichnen. Dies seien alles Kantone, in denen es nur einzelne Fälle von Home-Schooling gebe und wo restriktive Regeln gelten würden.

(sda/sar)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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June
15.08.2021 08:51registriert Juli 2019
Es gibt Kantone, in denen die Eltern ein Lehrdiplom haben müssen, in anderen brauchts dies nicht. Deshalb wechseln einige Familien den Kanton. Nur so als Ergänzung, weil der Artikel nicht wirklich darauf eingeht.
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Kaleidoskop
15.08.2021 10:38registriert November 2020
Ich würde mir nicht zutrauen, mein Kind zu Hause adäquat so zu unterrichten, dass es nach der Schule den benötigten Wissensstand hat. Dafür haben wir schliesslich ausgebildete Lehrpersonen.
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Der_Andere
15.08.2021 10:59registriert Juni 2018
Als jemand der Kinder unterrichtet hat, sehe ich home schooling immer mit Argusaugen.

Ich habe Kinder erlebt, die auf Gymnasium Niveau zum ersten Mal eine öffentliche Schule betreten haben und ohne Probleme dem Leistungsniveau anknüpfen konnten.

Und ich habe zu Hause unterrichtete 4. Klässler erlebt, die bereits mit 10 Jahren leistungstechnisch 3 Jahre hinter Gleichaltrigen zurück lagen, explizit eigentlich nichts konnten (weder die Basics in Lesen, Schreiben, noch Rechnen) und im Leben unglaublich hart scheitern werden, weil es quasi schon zu spät war, sie doch noch einzuschulen.
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