Schweiz
Coronavirus

Studie zur Impfwirkung auf Long Covid zeigt ermutigende Resultate

Studie zur Impfwirkung auf Long Covid zeigt ermutigende Resultate

Mit elektronischen Gesundheitsdaten von 20'000 Personen haben britische Forscher der Universität Oxford untersucht, wie die Coronaimpfung Langzeitfolgen einer Covid-Infektion verhindert.
20.07.2022, 06:34
Bruno Knellwolf / ch media
Mehr «Schweiz»
Spritzen mit dem Booster Impfstoff von Moderna stehen zur Impfung bereit, im Referenz-Impfzentrum Kanton Zuerich - Coronazentrum der Universitaet Zuerich COVID-19, am Montag, 11. Juli 2022 in Zuerich. ...
Die vollständige Impfung wirkt gegen viele Long-Covid-Erkrankungen, wie eine Studie der Oxford Universität zeigt.Bild: keystone

Bis anhin herrschte Ungewissheit, wie wenig oder wie stark Coronaimpfungen gegen Long Covid wirken. Zwar zeigen alle wissenschaftlichen Daten, dass die Coronaimpfung wirksam gegen eine Infektion mit Sars-CoV-2 ist und noch länger gegen schwere Verläufe und damit Hospitalisation und Tod wirkt. Wenig bekannt sind jedoch die Auswirkungen der Impfung auf die Langzeitfolgen.

Das hat auch damit zu tun, dass die Symptome für Long Covid nicht immer einfach dem Coronavirus zuzuteilen sind, weil sie wenig spezifisch sind. Und auch damit, dass sich die Krankheit, wie es der Name sagt, erst über lange Zeit analysieren lässt.

Gesundheitsdaten aus den USA

Nun hat der Forscher Maxim Taquet mit seinem Team von der britischen Universität Oxford eineinhalb Jahre zurückgeschaut. Und zwar auf die Krankengeschichte, welche die elektronischen Daten aus dem amerikanischen TriNetX-Netzwerk hergeben. Auf diesem Netzwerk sind die Daten von über 81 Millionen Patienten zu finden, hauptsächlich aus den USA.

«Wir verglichen die Häufigkeit von Covid-19-Erkrankungen zwischen Personen, die mindestens zwei Wochen vor der Sars-CoV-2-Infektion einen Covid-Impfstoff erhalten hatten, und Personen, die nicht gegen Covid-19 geimpft waren, aber einen Influenza-Impfstoff erhalten hatten», schreiben die Studienautoren aus Oxford, die ihre Studie jetzt in der National Library of Medicine (NIH) veröffentlicht haben.

Fälle aus der ersten Jahreshälfte 2021

Die Daten stammen von 20'000 Menschen, die zur Hälfte geimpft respektive ungeimpft waren. In den USA wurden zur Hauptsache mRNA-Impfstoffe eingesetzt. Die Analyse betrachtete die verschiedenen möglichen Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung und zwar von Fällen zwischen dem 1. Januar und 31. August 2021. Die britischen Forscher ermittelten dabei die Erkrankungen, die in den sechs Monaten nach der Coronainfektion auftraten und verglichen so die beiden Gruppen der Geimpften und Ungeimpften. Sie untersuchten auch die Unterschiede in den Altersgruppen bis und über 60 Jahre.

Die Resultate zeigten, dass nach zwei Impfdosen Personen ein niedrigeres Risiko für die meisten Langzeitfolgen einer Coronavirus-Infektion hatten. Insbesondere zeigte sich das bei Menschen unter 60 Jahren, bei über 60-Jährigen waren die Effekte nicht so stark zu sehen.

Eine Wirkung zeigt sich schon nach einer Impfung, aber unvollständig

Schon bei Personen, die nur eine Impfdosis erhalten hatten, zeigte sich ein deutlich niedrigeres Risiko für Atemversagen, Einweisung auf die Intensivstation, Intubation oder Beatmung, Sauerstoffmangel im Blut, Bedarf für zusätzlichen Sauerstoff, höhere Gerinnbarkeit des Bluts oder venöse Thromboembolien, Krampfanfälle, psychotische Störungen und Haarverlust. Symptome von Long Covid hingegen, wie Nierenerkrankungen, Stimmungsprobleme und Ängste sowie Schlafstörungen, wurden mit nur einer Impfdosis nicht effektiv verhindert. Das wurde möglich nach einer vollständigen, doppelten Coronavirus-Impfung. Dann sinkt das Risiko für die meisten Folgen der Coronavirus-Infektion.

«Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Covid-19-Impfung bei Personen mit einer Sars-CoV-2-Durchbruchsinfektion mit einem geringeren Risiko für mehrere, aber nicht alle Covid-19-Folgeschäden verbunden ist», schreiben die Studienautoren aus Oxford. (aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das bunte Treiben der Coronasünder
1 / 11
Das bunte Treiben der Coronasünder
Credit-Suisse-Präsident António Horta-Osório hat zweimal gegen die Corona-Quarantäneregeln verstossen – einmal gegen schweizerische, ein zweites Mal gegen britische, weil er den Tennisfinal in Wimbledon live miterleben wollte. Die Folgen: für die Credit Suisse zahlreiche peinliche Schlagzeilen in der globalen Finanzpresse, für Horta-Osório selbst blieb nur noch der Rücktritt.
quelle: keystone / andy rain
Auf Facebook teilenAuf X teilen
23 Gründe, wieso watsons sich impfen lassen haben
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
10
Der «Pink Moon» im April: 13 spannende Fakten zum Vollmond
Am 24. April 2024 um 1.48 Uhr Schweizer Zeit tritt der Vollmond zum vierten Mal in diesem Jahr ein. Er wird auch «Rosa Mond» (auf Englisch: «Pink Moon») genannt und steht im Sternbild Jungfrau. Der Name «Rosa Mond» hat nichts mit dessen Farbe zu tun – er wurde von Nordamerikas Ureinwohnern nach der rosa Flammenblume benannt, die zum Frühlingsbeginn blüht.

Der Mond begleitet uns Menschen schon seit Urzeiten. Seit jeher übt er eine anziehende Wirkung auf die Menschheit aus. Besonders in den Vollmondnächten zieht uns die silbrig strahlende Kugel am Sternenhimmel immer wieder aufs Neue in ihren Bann.

Zur Story