Der Bundesrat hat diese Woche praktisch alle Massnahmen zum Schutz vor der Corona-Pandemie aufgehoben. Den Gegnerinnen und Gegnern dieser Politik passt das trotzdem nicht: Sie haben diese Woche zu einer Demonstration nach Zürich Oerlikon gerufen. Zu den Organisatoren dieser bewilligten Kundgebung gehören neben dem «Aktionsbündnis der Urkantone» auch andere massnahmenskeptische Vereine.
Die Demonstration begann kurz nach 14 Uhr auf dem Marktplatz in Oerlikon. Ersten Bildern zufolge folgten mehrere hundert Personen diesem Aufruf, darunter auch die bekannten «Trychler». Die Stadtpolizei Zürich war mit einem grösseren Aufgebot vor Ort, zu Zwischenfällen kam es laut ungeprüften Behördenangaben jedoch nicht.
Es seien aber «drei Personen aus der rechtsextremen Szene zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen», so die Stadtpolizei weiter. Laut der Medienmitteilung sei das vor Beginn der Demonstration geschehen.
Die Demonstrierenden riefen «Nie wieder Gesundheitsdiktatur!», ohne aufzuzeigen, worin diese bestanden habe oder drohen soll. Zudem fordern sie das Ende der sogenannten «besonderen Lage»: Dieser epidemiologische Zustand gilt zurzeit in der Schweiz und ermöglicht dem Bundesrat, in Rücksprache mit den Kantonen Schutzmassnahmen zu beschliessen. Die Landesregierung kündigte an, diese Lage bis Ende März 2022 aufheben zu wollen.
Die massnahmenskeptischen Gruppierungen kritisieren seit Monaten die Coronapolitik des Bundes und versuchen diese mit Falschinformationen zu diskreditieren. Sie sorgten aufgrund zahlreichen schweizweiten Demonstrationen für grosse mediale Präsenz. Bisweilen scheiterten sie aber im direktdemokratischen Prozess, etwa bei der doppelten Zustimmung zum Covid-Gesetz oder bei der deutlichen Niederlage bei den Parlamentswahlen auf Gemeindeebene.
Das sind keine Querdenker, das sind waschechte Querulanten.