Jeder Schweizer Kanton bestimmt selbst darüber, wo sich noch wie viele Menschen treffen dürfen – und ob sie dabei eine Maske tragen müssen. Denn das Virus verbreitet sich je nach Region ganz unterschiedlich schnell, wie folgende Übersicht zeigt.
Einen guten Überblick über die betroffenen Regionen gibt die folgende Kantonskarte, welche die durchschnittliche Anzahl Hospitalisierter pro 100'000 Einwohner darstellt. Wir haben dabei den Schnitt der vergangenen 7 Tage bis und mit dem gestrigen Montag, 12. Oktober, gewählt (siehe Infobox).
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Entsprechend meldete der Kanton Jura anteilsmässig an der Bevölkerungszahl die meisten Hospitalisierten, durchschnittlich lagen letzte Woche 11,3 Personen pro 100'000 Einwohner wegen Covid-19 im Spital.
Keine Hospitalisierungen gemeldet in diesem Zeitraum haben die beiden Kantone Uri und Glarus. Ebenfalls wenige Fälle haben Nidwalden (0,3 Hospitalisierte pro 100'000 Einwohner), Basel-Land (0,6), Basel-Stadt (0,9), Graubünden (1,0) und Aargau (1,3).
Tippe einen Kanton auf der Karte ein, um die absoluten Zahlen zu vergleichen.
Keine regelmässigen Angaben gibt's zu den Kantonen Schwyz und Appenzell Innerrhoden. In Schwyz war gestern in einer Pressemitteilung die Rede von aktuell 9 Personen im Spital, was rund 5,6 Hospitalisierten pro 100'000 Einwohner entspricht.
Der Kanton Appenzell Innerrhoden schreibt von aktuell 27 Personen in Isolation und mindestens 29 Personen in Quarantäne. Angaben zu Hospitalisierten gibt es auf der Webseite keine.
Die obige Karte zeigt eine Momentaufnahme. Aber liegen denn aktuell mehr oder weniger Covid-19-Patienten in einem Spital als in der Woche zuvor?
Die nächste Karte zeigt, wie sich die Zahl der Hospitalisierten pro 100'000 Einwohner gegenüber der Vorwoche (29. September - 5. Oktober) verändert hat. In den grünen Kantonen waren weniger Leute hospitalisiert als noch vorletzte Woche, in den roten Kantonen nahm die Zahl zu. Hier gut zu sehen: Die Situation in den Kantonen Jura, Neuenburg und Genf hat sich deutlich verschärft – mehr dazu weiter unten.
Tippst du einen Kanton an, erhältst du die detaillierten Zahlen zu den Hospitalisierungen.
Die Zahl der Hospitalisationen nehmen zwar zu, befinden sich im Vergleich zum Frühling aber auf einem tiefen Niveau. Die folgende Grafik zeigt die absolute Anzahl der neu Hospitalisierten pro Tag in der gesamten Schweiz.
Abgesehen davon sind Spitäler anders als im Frühjahr nun deutlich besser vorbereitet. Das Personal ist geschult, die Abläufe und Behandlungsmethoden sind klar. So sagte beispielsweise das Insel Spital in Bern letzte Woche: «Die Insel Gruppe ist parat für den Herbst». Auch Restaurants, Veranstalter, Schulen und andere Einrichtungen sind sensibilisiert und haben bereits Schutzkonzepte ausgearbeitet.
Doch ein Teil der positiv Getesteten der letzten Tage wird erst in den kommenden Tagen hospitalisiert, wenn sich ihr Zustand verschlechtert. Kritisch beobachten muss man also auf jeden Fall die Entwicklung in einzelnen Regionen, in denen sich das Coronavirus schnell auszubreiten scheint. So beispielsweise in Genf, wo gestern wieder 63 Personen mit Covid-19 hospitalisiert waren, 9 davon lagen auf der Intensivstation.
Zum Vergleich: Ende März lagen zeitweise über 400 Personen in den Genfer Spitälern, um die 50 Patienten lagen auf der Intensivstation. Weil im Frühjahr alle nicht dringenden Operationen gestrichen wurden, gab es allerdings jederzeit genug Platz für alle Covid-19-Patienten. Inzwischen werden wieder alle Arten von Eingriffen durchgeführt – ein erneuter Operationsstopp wäre allerdings schnell erneut in Kraft, wenn es die Situation erfordern würde.
Aber ich weiss, dass es mühsam ist, wenn man nach den offiziellen Zahlen des jeweiligen Kantons sucht und manche machen wie im Bericht erwähnt auch nur spärlich Angaben - wenn überhaupt.
Im Kanton Bern z.B. wurden gestern 44 im Spital, 37 davon in normalen Betten, 7 auf der Intensiv und davon 5 beatmet gemeldet.
Was ich da auch intressant finde ist die Meldung der einzelnen Gemeinden, da mir das als Kantonskundigen auch noch ein zusätzliches Bild ergibt.
Zweitens wäre es interessant zu wissen wo denn die Kapazitätslimite liegt. Wenn im Kanton Jura 11.3 hospitalisiert werden, ist das viel oder nicht? Gerechnet am Beispiel Jura (ca 73000 Einwohner). Das sind demnach rund ein Viertel von 100'000 also sind es ca 8.5 Patienten in einer Woche. Nehme an, dass ist relativ überschaubar von der Anzahl her, oder? Je nachdem hat ja ein Kanton auch mehrere Spitäler....