«Die eigene Freiheit stoppt dort, wo die Freiheit der anderen beginnt.» Diesen Satz sagte Bundespräsident Guy Parmelin am Dienstag im Interview mit dem «Blick». Die Aussage bezog sich auf seine Haltung zum Covid-Zertifikat und der damit verbundenen Debatte über Recht und Unrecht von Nachteilen gegenüber Ungeimpften.
Doch von Anfang an: Der Bund will in den nächsten Wochen das Covid-Zertifikat lancieren. Mithilfe dieses Zertifikats soll man vor Reisen oder Veranstaltungen nachweisen können, dass man geimpft, genesen oder getestet ist.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Ungeimpfte können dadurch vom Restaurant- oder Stadiumsbesuch ausgeschlossen werden. Ein Dorn im Auge von Corona-Skeptikern. Auch die SVP wettert seit langem gegen diese Ungleichbehandlung: «Wir lehnen eine zu breite Anwendung des Covid-Zertifikats ab – es führt zu Diskriminierung und einem versteckten Impfzwang», sagte SVP-Nationalrat Thomas Aeschi etwa zum «Blick».
Doch nicht alle Mitglieder der SVP sind dieser Meinung. Das zeigen per Öffentlichkeitsgesetz freigegebene Dokumente. Bundespräsident Guy Parmelin gehörte zu den ersten, die ein Covid-Zertifikat forderten. Bereits im Februar forderte Parmelins Generalsekretariat eine «elektronisch lesbare Karte», die wie ein Impfausweis funktionieren soll, um die Geimpften zu legitimieren.
Parmelins Generalsekretärin Nathalie Goumaz sagte gar, dass sich impfen zu lassen ein «acte citoyen» sei, also ein Akt eines verantwortungsvollen Bürgers, quasi eine Bürgerpflicht. Die Rückkehr zur Normalität für die Geimpften sei stärker zu gewichten als die Gefahr, dass Ungeimpfte eingeschränkt bleiben.
Auf eine Impfung zu verzichten, sei ein persönlicher und damit eigenverantwortlicher Entscheid. Ungeimpfte müssten deshalb auch mit den Konsequenzen leben. «Das finden wir vollkommen akzeptabel», so Goumaz.
Im Interview mit dem «Blick» darauf angesprochen, sagte Parmelin: «Wir wollen alle in die Normalität zurückkommen». Er fände es diskriminierender, wenn sich die Geimpften künftig weiterhin an Einschränkungen halten müssten.
«Es gibt keinen Impfzwang. Alle können entscheiden, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht – sie müssen aber auch die Konsequenzen tragen», so Parmelin. «Die eigene Freiheit stoppt dort, wo die Freiheit der anderen beginnt. Das ist eine Abwägung.» (dfr)
So habe ich das in der Ethik-Vorlesung beigebracht bekommen und finde es absolut richtig und wichtig!
Lasst euch impfen wenn ihr könnt...
Mit 36 Stunden Erfahrungen nach der 1. Impfung kann ich berichten, dass die Starrkrampf-Impfung unangenehmer für mich war.