Schweiz
Coronavirus

Die Taskforce hat sich in der Omikron-Prognose verschätzt

Die Taskforce hat sich in der Omikron-Prognose verschätzt – so erklärt das die Chefin

Viel glimpflicher ausgefallen als erwartet: Die Spitalauslastung während der Omikron-Welle entsprach nicht den Prognosen der Taskforce.
13.02.2022, 06:3913.02.2022, 13:00
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Anfang Januar präsentierte die Corona-Taskforce Szenarien zur Omikron-Welle. Dazu gehörte unter anderem ein Extremfall-Szenario. Darin hielt die Expertengruppe 10'000 Hospitalisationen, sowie 80 bis 3000 Einweisungen auf Intensivstationen für möglich.

Tanja Stadler, Praesidentin, National COVID-19 Science Task Force, spricht waehrend einer Medienkonferenz zur aktuellen Situation des Coronavirus, am Montag, 29. November 2021 in Bern. (KEYSTONE/Peter ...
Die Prognosen der Taskforce hätten sich «erfreulicherweise» als falsch erwiesen, sagt Taskforce-Präsidentin Tanja Stadler.Bild: keystone

Die Omikron-Variante stellte sich allerdings als harmloser heraus als zunächst vermutet. So wurden wöchentlich «nur» 1100 Personen ins Spital eingeliefert.

Auch die Prognose im optimistischen Szenario stellte sich als zu düster heraus. Dort lagen die Zahlen zur Auslastung der Normal- und Intensivstationen um etwa 25 bis 30 Prozent tiefer als von der Taskforce angenommen, räumt Taskforce-Präsidentin Tanja Stalder gegenüber der «SonntagsZeitung» ein.

Wie kann diese Fehleinschätzung erklärt werden? Die Taskforce erklärt, dass sie für die Szenarien Daten aus anderen Ländern herangezogen hätten. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Ländern hätten sich die Fallzahlen in der Schweiz von den Hospitalisationen entkoppelt. «In der Schweiz ist das Risiko, bei Infektion eine Spitalbehandlung zu benötigen, stärker gesunken als in umliegenden Ländern», so Stadler.

Ein weiterer Grund sei, dass sich relativ wenig ältere Menschen in der Omikron-Welle angesteckt hätten. Zudem hätten möglicherweise «individuelle, freiwillige Verhaltensanpassungen» die «sehr hohe Viruszirkulation gebrochen». So hat die Taskforce beispielsweise im Januar eine deutlich tiefere Mobilität als im Dezember festgestellt.

Vergriff sich die Taskforce in der Prognose zu den Hospitalisationen, so lag sie in einigen Punkten dennoch richtig. Der Höhepunkt der Omikron-Welle trat wie erwartet in der zweiten Januarhälfte ein, ebenso bewahrheitete sich die Prognose der Ansteckungen. Es wurde geschätzt, dass sich innerhalb von vier Wochen rund 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung mit Omikron anstecken würden. «Damit liegt die Anzahl Ansteckungen exakt innerhalb der Szenarien, welche die Taskforce am 11. Januar am Point de Presse des Bundes präsentiert hat», sagt Stadler.

Wie erwartet herrsche nun eine sehr hohe Grundimmunität der Bevölkerung. Mit dem Überschreiten des Höhepunkts der Welle liege der R-Wert jetzt unter 1 und die Fallzahlen gingen zurück, so Stadler weiter. Dies habe die Taskforce ebenfalls in ihren Szenarien skizziert. (saw)

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160 Kommentare
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Dave1974
13.02.2022 06:55registriert April 2020
Statt wieder mal zu erklären, dass ein Extremfall-Szenario eben keine Prognose ist, wird dieses wieder als Prognose betitelt.

Aber man will das ja so.
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Töfflifahrer
13.02.2022 07:33registriert August 2015
Die Aussagen der Taskforce beziehen sich auf verschiedene Szenarien. Das sind keine Prognosen!
Sind doch Good News, dass es mal nicht so gekommen ist wie befürchtet und diese Mutation weniger gefährlich ist als zuerst angenommen.
Durch solche reisserischen Titel, tragen aber die Medien dazu bei, dass die Task-Force als unglaubwürdig angesehen wird und künfige Aussagen bei gefährlicheren Mutationen nicht mehr ernst genommen werden.
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Remus
13.02.2022 08:09registriert Dezember 2016
Wie sagte mal ein Charakter in GoT: "wenn man mit dem schlimmsten rechnet, kann einem nichts überraschen.."
Darum lieber so als Gegenteilig
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