CVP-Präsident Christophe Darbellay kritisiert Bischof Vitus Huonder für dessen Aussagen über Homosexuelle. Eigentlich sei es nicht seine Aufgabe, Bischöfen Noten zu erteilen, sagt er im Interview der «NZZ am Sonntag». Aber diese Aussagen seien untragbar.
«Auch als persönlich nicht direkt Betroffener fühle ich mich beleidigt durch derart menschenverachtende Aussagen. Sie haben bei uns keinen Platz.» Als Christ halte er sich diesbezüglich lieber an Papst Franziskus. Dieser sage, die Kirche wolle die Homosexuellen nicht ausschliessen.
Darbellay kontert auch die Vorwürfe, er habe einige Wochen vor dem Rücktritt aus dem Nationalrat und einige Monate vor seinem Abgang als CVP-Chef die Partei nicht mehr im Griff. «Die Rückendeckung in Partei und Fraktion ist sehr gross. Die meisten bedauern, dass ich aus dem Nationalrat ausscheide, und viele wünschen sich, dass ich als Präsident verlängern würde», sagt er.
Daran ändere auch die von Fraktionschef Lombardi angezettelte Kontroverse über die Wahl von BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf nichts. «Lombardi hat sich mir und Ständerat Schwaller gegenüber in aller Form entschuldigt. Er hat mir auch versichert, dass er nicht versuchen wird, die Fraktion auf einen andern Kurs zu ziehen.» (dwi)