Schweiz
CVP

Zwei Jahre nach der Einführung wollen Bürgerliche das Raser-Gesetz wieder aufheben

Raser sollen weniger streng bestraft werden, fordern Bürgerliche.
Raser sollen weniger streng bestraft werden, fordern Bürgerliche.Bild: KEYSTONE

Zwei Jahre nach der Einführung wollen Bürgerliche das Raser-Gesetz wieder aufheben

Seit 2013 werden Raser in der Schweiz härter bestraft – zu hart, finden nun einige Politiker.
21.03.2015, 09:4321.03.2015, 09:49
Mehr «Schweiz»

Wer die Höchstgeschwindigkeit krass überschreitet, muss mit mindestens einem Jahr Gefängnis und zwei Jahren Ausweisentzug rechnen. Ausserdem kann die Polizei das Auto konfiszieren. Seit 2013 gilt diese Regelung. Sie wurde im Rahmen des Verkehrssicherheitspakets Via sicura vom Parlament beschlossen.

Fabio Regazzi (CVP) findet das jetzige Gesetz zu streng.
Fabio Regazzi (CVP) findet das jetzige Gesetz zu streng.Bild: freshfocus

Diese Woche hat nun der Tessiner CVP-Nationalrat Fabio Regazzi eine parlamentarische Initiative eingereicht, die das Raser-Gesetz verwässern soll, schreibt der «Tages-Anzeiger». So sollen grobe Geschwindigkeitsübertretungen nicht mehr zwingend als Raserdelikt gelten. Auch das minimale Strafmass von einem Jahr soll aufgehoben und die Mindestdauer des Ausweisentzuges auf ein halbes Jahr gesenkt werden. 

Regazzi zufolge ist das Parlament zu weit gegangen. Die jetzige Regelung sei unverhältnismässig. Sie könne beispielsweise dazu führen, dass jemand seine Arbeitsstelle verliert, weil er auf sein Fahrzeug verzichten muss. Der Vorstoss wurde von 37 Ratsmitglieder aus allen bürgerlichen Parteien – SVP, FDP, CVP und BDP – unterzeichnet. (pru)

Soll das Raser-Gesetz gelockert werden?
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
28 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Tobi-wan
21.03.2015 10:12registriert März 2015
Als Raser gilt man z.B. wenn man innerorts mit 100!!! anstatt 50km/h unterwegs ist. Und das soll streng sein? Wenn solch jemand sein Auto verliert und er deswegen arbeitslos wird, muss er sich nicht wundern. Eine solche Person hat auf der Strasse sowieso nichts zu suchen.
637
Melden
Zum Kommentar
avatar
Homelander
21.03.2015 10:26registriert Oktober 2014
Wenn jemand beruflich auf sein Fahrzeug oder die Fahrerlaubnis angewiesen ist, sollte er erst recht nicht mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sein. In diesen Fällen habe ich dann sogar speziell wenig Mitleid.
6414
Melden
Zum Kommentar
avatar
Angelo C.
21.03.2015 12:03registriert Oktober 2014
Irgendwie scheint es bezeichnend, dass dieser Vorstoss ausgerechnet von der Tessiner CVP und einem Freund des dortigen Ständerates Filippo Lombardi kommt. Man erinnert sich, dass Lombardi in den vergangenen Jahren gleich mehrfach der Ausweis wegen rasens und anderen hochkarätigen Verkehrsdelikten entzogen werden musste. Jetzt dieses Gesetz wegen Partikularinteressen oder weil ein Stände- oder Regierungsrat auf einem Moped eine schlechte Falle macht, das relativ neue Gesetz bereits wieder zu kippen, halte ich für einen schweren Überriss. Kommt hinzu, dass die Geschwindigkeitslimiten um den Tatbestand des Rasens zu erfüllen eigentlich erstaunlich grosszügig bemessen sind, wie man nachlesen kann. Meines Erachtens ist also eine Abkehr vom jetzt geltenden Gesetz ebenso unsinnig wie lässlich.
264
Melden
Zum Kommentar
28
Die grosse Flucht vor dem Schnee: Sieben Kilometer Stau vor Gotthard-Nordportal

Die Flucht vor dem Wintereinbruch in den Süden hat am späten Donnerstagnachmittag vor dem Gotthard-Nordportal viel Geduld erfordert. Die Autos stauten sich zwischen Erstfeld und Göschenen UR auf einer Länge von sieben Kilometern.

Zur Story