Camping ist wieder hip. 2017 zählte die Schweiz rund 3,1 Millionen Logiernächte auf einem Campingplatz, 2018 schon deren 3,6. Beides sind Rekordwerte. Natürlich sind es besonders die Sommerwochen, welche die Leute auf Campingplätze locken. Im letzten Jahr waren es alleine im August fast eine Million Logiernächte.
Gründe für die Beliebtheit des Campings gibt es mehrere. Zum einen sind Ferien in der Schweiz im Trend. Die Nähe zur Natur spielt mit und durch «Glamping» erhält auch ein gewisser Luxus Einzug auf die Campingplätze. Längst sind herkömmliche Zelte nicht mehr die einzige Möglichkeit. Hütten, Safarizelte oder Tipis bieten «angenehmere» Unterkünfte. Und natürlich hilft auch gutes Wetter, so wie im letzten Sommer.
Campen boomt – höchste Zeit also für einen Blick auf die extremsten Campingplätze der Schweiz. Wir haben diese zusammen mit pincamp.de zusammengestellt.
Falls du einen anderen Favoriten hast oder ganz allgemein einen Campingplatz empfehlen willst: Gerne mit kurzer Begründung und Bild ab in die Kommentarspalte.
Mit 1950 Metern über Meer gehört der Camping Arolla (früher Petit Praz) zu den höchstgelegenen Europas. Erst in diesem Juni hat der Platz wieder eröffnet und ist mit beeindruckendem Alpenpanorama und Blick auf Gletscher und Gipfel ideal für Wanderer und Bergsteiger.
Der tiefste Punkt der Schweiz ist der Lago Maggiore mit 193 Metern über Meer – und natürlich kann man an dessen Ufer auch campen. Dort hat man Blick auf den See und in die umliegenden Berge, mit diversen Sportangeboten und dem Spielplatz ist er auch für Familien attraktiv. Ein natürlicher Sandstrand sorgt für Ferienstimmung. Kein Wunder, liegen hier gleich sechs Campingplätze nebeneinander (siehe auch Punkt 4). Von Tenero aus sind Locarno und Ascona schnell erreichbar.
Der 5-Sterne-Campingplatz etwas ausserhalb von Engelberg gehört zum Sporthotel und bietet ein breites Sport- und Freizeitangebot, dazu eine grosse Wellnessanlage und ein Restaurant mit Frühstücksbuffet. Also eigentlich hat man alle Vorzüge eines Hotels, aber man kann im Zelt oder Wohnmobil übernachten.
Campingplatz wäre untertrieben, darum nennt sich der Campofelice gleich selbst Campingdorf. 15 Hektaren bieten Platz für 581 Standplätze, 107 Mietunterkünfte und 130 Dauercamperplätze. Auch Tennis-, Golf- und Beachvolleyballplätze gehören dazu, ebenso ein eigener Bootsverleih und Direktzugang zum Lago Maggiore. Der Campingplatz gehört auch zu den am besten bewerteten der Schweiz und bietet ein besonderes Extra, wie Punkt 11 unten zeigt.
Mit 0,4 Hektaren ist der Campingplatz etwas grösser als ein halbes Fussballfeld. Platz hat's trotzdem neben 36 Standplätzen auch für ein Restaurant, Grillplätze und einen Spielplatz. Im engen Lütschental auf dem Weg nach Grindelwald sorgen der nahe Bergbach und der Blick aufs Wetterhorn für Alpenidylle.
Wie misst man Abgelegenheit? Wir haben uns hier für die Entfernung zum nächsten Ortszentrum entschieden. Da sind die sechs Kilometer des Camping Jaunpass bis zum Dorf Jaun der Rekordwert. Schnell ist man von hier im Simmental oder auf der anderen Seite im Schwarzseegebiet.
Das Besondere an diesem Campingplatz: Gruppenräume lassen auch Seminare zu. Und Wintercampen ist bestens möglich.
Seit 1943 existiert der Camping Rausenbach bei Maur am Greifensee bereits. Neben 78 Dauercampern sind auch 35 Standplätze zu haben. Den See trennt nur ein öffentlicher Wanderweg. Um den Greifensee führt zudem ein bekannter Velo-/Inline-Weg.
Zurück ins Tessin und auf das Maggia-Delta. In der Nähe des Zentrums von Locarno liegt der exklusive Campingplatz direkt am Lago Maggiore und der Einmündung der Maggia. Ein Sandstrand, Badeplatz am Fluss, ein Wasserarm mit kleinem Bootshafen und Luxus-Mietwohnwagen mit Vorzelt, Satelliten-TV und weiteren Extras sorgen für hohen Standard. Für den Preis beziehen wir uns auf den ADAC-Vergleichspreis für eine dreiköpfige Familie. Diese kostet hier 86.40 Franken.
Wesentlich billiger kann man auf dem Camping Waldesruh bei Wil im Aargau übernachten. Gemäss dem ADAC-Vergleichspreis reichen hier für eine dreiköpfige Familie 20.50 Franken pro Nacht. Geprägt ist der Campingplatz von Dauercampern. Verbringen kann man die Nacht auch in einer voll ausgestatteten Blockhütte.
Direkt am Rhein und an der Grenze zum Kanton Schaffhausen liegt ein Paradies für «Glamper». Ausserhalb des Dorfes Flaach stehen Safarizelte, Bungalows oder Pods (igluähnliche Holzhütten) zur Miete bereit. Hier könnte man selbst überzeugte Nicht-Camper antreffen.
Eigentlich ist es wenig verwunderlich, dass der grösste Campingplatz der Schweiz auch über den längsten Strand verfügt. Auf dem 400 Meter langen Sandstrand am Lago Maggiore geht fast vergessen, dass man hier nicht am Meer ist.
Es ist ja immer so eine Sache mit «dem Schönsten». Wir haben uns für den Camping des Glaciers bei La Fouly am Ende des Val Ferret entschieden. Warum? Weil das Gebiet auch «kleines Kanada» genannt wird. Und weil das Panorama am Gletscherbach mitten im Dolentmassiv ziemlich spektakulär ist. Von hier kann man viele Wanderungen in Angriff nehmen. Zu empfehlen ist zudem der Besuch des Champex-Lac bei Orsières.
Mit möglichst wenig hörbarem Auto- und Bahnverkehr.
Teilweise hat es ja fast nur Wohnwagen und Wohnmobile da ist man mit dem Zelt ein wenig fehl am Platz.