Die deutsche Bundestagswahl, die am Sonntag stattfindet, polarisiert – auch im Kanton Schwyz. Der Grund: Alice Weidel, die Fraktionschefin der in Teilen rechtsextremen Partei AfD, wohnt zusammen mit ihrer Lebenspartnerin und ihren zwei Kindern im Bezirk Einsiedeln.
Nun kommt es am Samstag zu einer «Demo gegen rechts». «Gesuchstellerin ist eine Privatperson», bestätigt der Einsiedler Landschreiber Patrick Schönbächler. Bei der Person handle es sich um jemanden, der nicht im Kanton Schwyz Wohnsitz habe, der Name und die genaue Herkunft werden allerdings nicht bekannt gegeben.
Die Kundgebung startet um 14 Uhr beim Dorfplatz, die Route führt über die Hauptstrasse zum Paracelsuspark. Gemäss Informationen des Bezirks rechnet der Organisator mit maximal 50 Teilnehmenden. Die Kundgebung richte sich gemäss Gesuchsunterlagen hauptsächlich gegen Alice Weidel, die über die Demo ebenfalls informiert ist.
Der Bezirk hat den Anlass nach Rücksprache mit der Kantonspolizei bewilligt. Es wurden diverse Auflagen gemacht bezüglich der Route, die von der Gesuchstellerin akzeptiert worden seien, hält Schönbächler fest. «Wir hoffen und gehen davon aus, dass der Anlass geordnet und ruhig abläuft und auch wieder entschwindet.» Die Kantonspolizei Schwyz wird vor Ort präsent sein.
Nicht nur der auswärtigen Privatperson ist die deutsche AfD-Politikerin Alice Weidel ein Dorn im Auge. Das Schweizer Bündnis für direkte Demokratie hat ihr einen offenen Brief geschrieben. Darin heisst es: Wer sich in einem fremden Land niederlasse, habe sich zu integrieren, Traditionen und Werte zu verinnerlichen und zu leben. «Leider mussten wir wiederholt feststellen, dass Ihre politischen Aktivitäten diesem Geist zuwiderlaufen. Deshalb möchten wir Sie hiermit freundlich bitten, unser Land wieder zu verlassen. Die Schweiz ist kein Rückzugsort für staatsgefährdende und hetzerische Kräfte.» Beigelegt wurde diesem Schreiben ein Rückreiseticket «ins sichere Heimatland». Beim Schweizer Bündnis für direkte Demokratie handelt es sich um ein anonymes Bündnis. Wer sich dahinter verbirgt, ist nicht bekannt.
Dass gegen Alice Weidel eine Demo stattfinden soll, will der «Mass-Voll»-Präsident Nicolas A. Rimoldi nicht hinnehmen – und antwortet mit einer Gegendemo, einer «Demo gegen Links». Auch die Freiheitstrychler werden gemäss einer Mitteilung von «Mass-Voll» anwesend sein. Zu dieser Gegendemonstration ist bei der Schwyzer Kantonspolizei noch kein Gesuch eingegangen, so die Polizei auf Anfrage. Die Ankündigung einer weiteren Demonstration werde aber in die Lagebeurteilung und Einsatzplanung einfliessen.
Aber jetzt, wo sie hierzulande keine Steuern zahlt und nur die Sicherheitskosten und Staatsausgaben in die Höhe treibt, finde ich den Vorschlag vernünftig.