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Schweiz: Bund wurde zum Opfer von Cyber-Attacke

Zahlreiche Webseiten down: Bund wurde zum Opfer von Cyber-Attacke

Der Bund kämpfte am Freitag mit massiven technischen Problemen: Zahlreiche Webseiten der Eidgenossenschaft waren nicht erreichbar. Auch weitere Dienste fielen aus. Was wir zur laufenden Cyber-Attacke wissen – und was nicht.
10.01.2025, 13:3110.01.2025, 16:12
Samuel Thomi / ch media
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Wer wissen will, was der Bundesrat entschieden hat, wird auf der Website Admin.ch fündig. Doch am Freitagvormittag geht dort nichts. Ausser die Fehlermeldung «Error 504» erscheint nur ein weisser Bildschirm.

Das Bundeshaus im Nebel, fotografiert von dem Hausberg Berns aus, dem Gurten, am Mittwoch, 30. Oktober 2024 in Koeniz. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Die Informatik des Bundes ist am Freitag Opfer eines Cyberangriffs geworden.Bild: keystone

Bei der Bundeskanzlei, die für die Website des Bundesrats verantwortlich ist, weiss man zwar vom Problem. Doch niemand kann gegenüber CH Media sagen, was die Ursache dafür ist.

Ein Test der Redaktion am Vormittag zeigt: Auch weitere Seiten der Bundesverwaltung sind zeitweise nicht erreichbar. Zum Beispiel jene des Kommunikations-Departements von Bundesrat Albert Rösti. Oder die Seite des Departements von Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider. Selbst der Versuch eines klärenden Anrufs beim Bundesamt für Informatik (BIT), welches für den IT-Betrieb der Bundesverwaltung zuständig ist, läuft ins Leere. Der Anschluss der Medienstelle sei derzeit nicht erreichbar, heisst es.

Cyber-Abwehr des Bundes ist aktiv

Kurz vor dem Mittag dann der klärende Rückruf: Als Folge eines laufenden DDoS-Angriffs sei die Bundesverwaltung am Freitagmorgen «zirka 45 Minuten von einer Störung der IT-Systeme betroffen» gewesen, erklärt eine BIT-Sprecherin. Beeinträchtigt davon waren unter anderem «die Telefonie, Outlook sowie verschiedene Webseiten und Fachanwendungen des Bundes».

Von einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service-Angriff) spricht man in der Informatik, wenn ein Angriff auf ein IT-System von einer Vielzahl von Rechnern aus durchgeführt wird. Aufgrund von «Gegenmassnahmen» konnte die Situation laut einer Stellungnahme des BIT «stabilisiert werden». Zudem versichert der Bund: «Daten fliessen bei einem DDoS-Angriff keine ab.» Das BIT wie auch das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) würden die Situation analysieren und «entsprechende Massnahmen» definieren.

Inzwischen sind in der Tat alle Websiten der Direktionen wieder aufrubar. Und jene der aktuellen und letztjährigen Bundespräsidentinnen waren übrigens gar nie weg: Karin Keller-Sutters EFD-Site und Viola Amherds VBS-Site waren am Freitagvormittag nämlich stets erreichbar.

(aargauerzeitung.ch)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Simsalabimeon
10.01.2025 16:00registriert Oktober 2024
Wenn das die russen waren, können wir uns ja wehren. Wir könnten den Ukrainern Flugabwehr Geschütze (wären ja reine Verteidigungsanlagen für den Schutz der Bevölkerung, also sowieso überfällig) liefern, die wären zumindest gegen Shaheds nützlich. Und russische Konten von Oligarchen einfrieren für den Wiederaufbau. Aber beides wird wohl nicht passieren.
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The Guitar Player
10.01.2025 14:27registriert Oktober 2023
Ich gehe davon aus, dass die Schuldigen von diesem Cyberangriff eine “multipolare Weltordnung” wünschen. Dementsprechend sollten wir sie auch behandeln…
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