Schweiz
Digital

Umfrage: Schweizer Bevölkerung will mehr Tempo bei der Cybersicherheit

Umfrage zeigt: Schweizer Bevölkerung will mehr Tempo bei der Cybersicherheit

12.01.2022, 09:0012.01.2022, 08:45
Mehr «Schweiz»
Die IT-Systeme des österreichischen Aussenministeriums sind Ziel eines schwerwiegenden Cyberangriffs geworden. (Symbolbild)
Cyberattacken nehmen zu. Schweizerinnen und Schweizer wollen mehr Schutz.Bild: KEYSTONE

Die Schweizerinnen und Schweizer schätzen die digitalen Dienstleistungen des Staates. Sie wünschen sich aber mehr Tempo bei der Cybersicherheit, bei der Abwehr von digitaler Gewalt und der Bildung, wie eine Umfrage des Verbandes digitaler Unternehmen (Swico) zeigt.

Die Corona-Pandemie habe der Digitalisierung in der Schweiz zwar neuen Schub verleiht. Doch die Diskussion um die Übermittlung von Fallzahlen per Fax, die mangelnde Koordination zwischen kantonalen Verwaltungen und dem Bund sowie die krachende Niederlage der E-ID hätten gravierende Mängel beim «digitalen Staat» ans Licht gebracht.

Fazit der Umfrage, die die Swico in Zusammenarbeit mit der Forschungsinstitut Sotomo durchgeführt hat: Der Staat digitalisiert an den Hauptbedürfnissen der Bevölkerung vorbei. Zwar wünschen sich die Schweizerinnen und Schweizer durchaus Dienstleistungen wie Online-Schalter oder E-Voting. Das stehe aber nicht im Vordergrund.

Schutzbedürfnisse haben Priorität

Prioritär seien für die Bevölkerung Grund- und Schutzbedürfnisse gegenüber dem Staat. Dazu gehörten Themen wie Bildung, digitale Gewalt und Cybersicherheit. Knapp vier von fünf befragten Personen gaben an, dass die Abwehr vor Cyber-Attacken deutlich vorangetrieben werden sollte. Zwei Drittel suchen Schutz vor digitaler Gewalt.

Gut die Hälfte der Befragten sprachen sich dafür aus, dem Thema Bildung mehr Gewicht zu geben. Auffällig sei, dass die Bevölkerung im allgemeinen gut über die verschiedenen Aspekte des digitalen Staates informiert sei. Drei Viertel der Befragten attestierten den grossen Unternehmen hohe digitale Kompetenzen.

Staatliche Stellen sind gefordert

Anders sieht das Bild bei der Bundesverwaltung und den kantonalen Verwaltungen aus. Hier gaben weniger als die Hälfte in der Umfrage an, dass sie die Kompetenzen der Behörden hoch einschätzen. Die überwiegende Mehrheit ist der Ansicht, dass sich der Staat um die Cybersicherheit der Unternehmen bemühen sollte.

Negativ bewertet die Bevölkerung die digitale Kompetenz der Schulen. Nur 45 Prozent der befragten Personen finden, dass die Schülerinnen und Schüler ausreichend auf die Berufsbilder der Zukunft vorbereitet werden. Und eine Mehrheit der Eltern minderjähriger Kinder hält die digitale Kompetenz der Lehrpersonen für ungenügend.

Das Forschungsinstitut Sotomo hat im November letzten Jahres 1254 Personen in der Deutschschweiz zum Thema Digitalisierung und Staat befragt. Nicht das e-Government stand dabei im Zentrum, sondern gesellschaftliche Themen, in denen der Staat auf allen föderalen Ebenen eine konkrete Verantwortung trägt. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die NSA soll Cyber-Krieger als neuen Chef erhalten
1 / 7
Die NSA soll Cyber-Krieger als neuen Chef erhalten
Michael Rogers war bis anhin oberster Cyber-Krieger bei der Navy.
quelle: x90036 / â© zohra bensemra / reuters
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Russland begeht grossflächige Cyberattacke
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Robotaxi oder Günstig-Tesla? Musk setzt alles auf eine Karte

Was baut Tesla als Nächstes: ein günstiges Elektroauto oder ein selbstfahrendes Robotaxi? Firmenchef Elon Musk setzt alles auf die Robotaxi-Karte. Es sei die logische Entscheidung, glaubt Musk. Die für Dienstag angekündigten Quartalszahlen könnten nun etwas mehr Klarheit bringen, wie es um das Projekt steht.

Zur Story