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Neuzulassungen von E-Autos: Schweiz liegt vor Nachbarländern

Elektroauto VW ID.3 (E-Auto von Volkswagen)
Bild: vw

Neuzulassungen von E-Autos: Schweiz liegt vor Nachbarländern

29.07.2022, 08:46
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Das Elektroauto gewinnt in der Schweiz weiter an Fahrt. Obwohl flächendeckende Fördermassnahmen fehlen, war der Marktanteil im ersten Halbjahr höher als in den Nachbarländern.

Die Autobranche weltweit leidet unter Lieferengpässen. In der Konsequenz sind die Absätze rückläufig. Im ersten Halbjahr 2022 wurden beispielsweise in der Schweiz 12 Prozent weniger Pkw zugelassen als im Vorjahr.

Viel besser steht es um das Elektroauto. Mit einem Wachstum von 46 Prozent schlägt es in der Schweiz und Liechtenstein den Markt deutlich. Unter dem Strich lag zwischen Januar und Juni der Marktanteil der «Stromer» unter den verkauften Neuwagen bei über 16 Prozent.

Andere Länder zahlen Prämien

Damit ist die Schweiz im Vergleich mit den Nachbarländern führend. In Deutschland lag der Marktanteil bei den neu zugelassenen Autos bei fast 14 Prozent. Damit haben die E-Autos zwar ebenfalls in einem schrumpfenden Markt zugelegt, allerdings weniger stark als in der Schweiz und durch Unterstützung. In Deutschland gibt es zudem aktuell Kaufprämien von bis zu 9000 Euro.

In Frankreich machten Elektroautos im ersten Halbjahr 12 Prozent der zugelassenen Neuwagen aus. Auch hier legte der Absatz trotz schrumpfenden Gesamtmarkt zu, auch hier gibt es Prämien: Käufer können bis zu 6000 Euro geltend machen.

In Österreich machten E-Autos während den ersten sechs Monaten des Jahres 13 Prozent der Neuwagenverkäufe aus. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist der Absatz gesunken, wenn auch weniger stark als der Gesamtmarkt. Hier gibt es Förderprämien von bis zu 5000 Euro.

Deutlich tiefer ist der Anteil in Italien. Mit 3.6 Prozent Anteil an Neuwagenmarkt ist das südeuropäische Land im Vergleich aktuell das Schlusslicht. Zudem ist der Absatz während den ersten sechs Monaten des Jahres fast gleich stark zurückgegangen wie der Gesamtmarkt - trotz Kaufprämie von 3000 Euro.

Sonderfall Norwegen

Einen ganz anderes Bild zeigt der Blick nach Norden. In Norwegen machten E-Autos während den ersten sechs Monaten des Jahres 79 Prozent der Neuwagenverkäufe aus. Hier profitieren Käufer noch von grossen Steuervorteilen: Sie zahlen unter anderem weder Mehrwertsteuer noch Zulassungsgebühr. Die Regierung will allerdings einen Teil der Vergünstigungen ab nächstem Jahr streichen.

Trotz immer wachsenden Verkaufszahlen sind E-Autos auf der Strasse nach wie vor eine Seltenheit. Ende 2021 machten Elektroautos 1.5 Prozent der gesamten Personenwagen-Flotte der Schweiz aus. Auf ähnlichen Niveau liegt der Anteil in Deutschland, Frankreich und Österreich. In Italien machen die «Stromer» gar nur 0.3 Prozent des Fahrzeugbestands aus. (sda/awp)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Urs457
29.07.2022 12:01registriert März 2014
In der Schweiz muss endlich die Gesetzgebung wie in Deutschland angepasst werden. Das Recht auf eine Ladestation muss vis-à-vis dem Vermieter oder einer Stockwerkeigentümergemeinschaft auch eingeklagt werden können. Die ewigen Nörgler und Neinsager dürfen die Entwicklung nicht mehr nach Belieben bremsen.
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Knut Knallmann
29.07.2022 11:22registriert Oktober 2015
Wenn wir ehrlich sind, sind 16% nicht gerade viel. 84% der anderen Neuwagen werden noch die nächsten 15 Jahre Schadstoffe auspusten. Der Trend zeigt zwar in die richtige Richtung, aber aktuell sind eher der Erste im Schneckenrennen.
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Geralt von Riva
29.07.2022 09:39registriert Mai 2021
Jetzt müssen wir in sachen Ladeinfrastruktur endlich ein Schritt weiter kommen. Da liegen die Deutschen weit vor uns. So geile Ladeparks wie sie haben, gibt es bei uns nicht.
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