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Schweiz muss auf Zoll-Abkommen mit USA warten – EU schneller

epa12123110 Swiss Federal President Karin Keller Sutter speaks during a press conference with Vjosa Osmani Sadriu (not pictured), President of the Republic of Kosovo, in Bern, Switzerland, 21 May 2025 ...
Hätte gerne bald ein Zoll-Abkommen mit den USA: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter.Bild: keystone

Keller-Sutters Zoll-Abkommen mit Trump braucht mehr Zeit als erwartet

27.05.2025, 09:5127.05.2025, 11:27
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Ein rasches Abkommen zu den US-Zöllen ist auch zwei Wochen nach der Ankündigung durch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter nicht in Sicht.

Die Bundespräsidentin hatte eine Lösung innert zwei Wochen angestrebt. Ein Sprecher des Departements für Wirtschaft erklärte gegenüber 24 Heures, die Gespräche seien nicht verzögert worden, nähmen aber mehr Zeit in Anspruch als von beiden Seiten erwartet. Ziel bleibe es, rasch eine unverbindliche Absichtserklärung abzuschliessen.

EU hat Priorität

Am Freitag hatte Trump der EU überraschend mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni gedroht, nur um sie dann in der Nacht zum Montag um gut einen Monat aufzuschieben. Nun wollen beide Seiten bis zum 9. Juli eine Lösung finden.

epa12121307 European Commission President Ursula von der Leyen rings the bell at the start of the weekly College meeting of EU Commissioners, in Brussels, Belgium, 21 May 2025. EPA/OLIVIER HOSLET
Hat gut lachen: Ursula von der Leyen.Bild: keystone

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb am Sonntag auf X:

«Gutes Gespräch mit dem US-Präsidenten. Die EU und die USA unterhalten die bedeutendste und engste Handelsbeziehung der Welt. Europa ist bereit, die Gespräche zügig und entschlossen voranzutreiben. Um eine gute Vereinbarung zu erzielen, brauchen wir die Zeit bis zum 9. Juli.»

Die USA importieren mehr als zehnmal so viele Güter aus der EU. Es scheint, als sei es für die Trump-Regierung dringender, mit der EU einen Deal zu machen, als mit der Schweiz.

Von der Leyen hatte Washington auch mit Zöllen für gewisse amerikanische Produkte gedroht, sollten die USA ihrerseits weitere Zölle erheben. Die Schweiz hingegen vermied es bislang, mögliche Gegenmassnahmen ins Spiel zu bringen.

Parmelin hofft bis Juli auf Fortschritte

Bundesrat Guy Parmelin hofft in den Zollverhandlungen mit den USA auf Resultate bis Anfang Juli. Allerdings hänge dies auch von den Absichten der USA ab, die ja parallel mit zahlreichen weiteren Ländern verhandle, sagte der Wirtschaftsminister am Dienstag am «Private Banking Day» in Zürich.

Die Schweiz müsse dabei zahlreiche technische wie auch politische Probleme angehen, sagte Parmelin in der Rede. Man habe sich bisher darauf konzentriert, die wichtigen Themenfelder zu identifizieren und einen «Letter of intent» zu formulieren.

Ab einem gewissen Zeitpunkt benötige der Bundesrat aber auch ein Verhandlungsmandat des Parlaments, sagte der Bundesrat. Die USA hätten der Schweiz aber zu verstehen gegeben, dass mit der Vorlage der Absichtserklärung die bis zum 9. Juli laufende Frist verlängert werden könnte.

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang April am «Liberation Day» die Einführung von Zöllen in Höhe von 31 Prozent auf Schweizer Produkte angekündigt. Allerdings haben die USA die Einführung bis zum 9. Juli sistiert, in der Zwischenzeit gilt ein genereller Zollsatz von 10 Prozent.

(rbu) mit Material von sda und awp

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40 (momoll, vierzig!) Gründe, weshalb man trotz Trump die USA immer noch lieben kann
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40 (momoll, vierzig!) Gründe, weshalb man trotz Trump die USA immer noch lieben kann
Hey Leute. Es ist traurig. Aber wahr. Leider. Dennoch: Viele von uns werden die USA immer lieben. Und zwar aus folgenden Gründen (eine willkürliche Auswahl und in keinerlei bestimmten Reihenfolge – ausser vielleicht der Nummer Eins): ...
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War Trumps Zollkrieg vorhersehbar?
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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jerem 1
27.05.2025 10:00registriert Oktober 2020
Huch, da bin ich jetzt äusserst überrascht. Möchte nicht Herr Rösti oder Frau Martullo ihrem guten Freund Trump mal gut zureden? Man hört so nichts von ihnen....🙃
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Händlmair
27.05.2025 10:45registriert Oktober 2017
Es braucht kein Abkommen. Man muss Trump nur endlich eintrichtern, das es nicht nur eine Handelsbilanz gib. Hier hat die Schweiz ca. 35 Milliarden überschuss, sondern auch eine Dienstleistungsbilanz, hier ist es ein Defizit von 21 Milliarden.

Wir reden also nicht über 35 Milliarden sondern nur über 14 Milliarden Überschuss. Zudem sollte jemand diesen "Genie" beibringen, das die MWst. alle bezahlen müssen, also nicht nur auf Wahren aus der USA sondern auf alle Produkte.

Dieses unsägliche weibeln der Schweiz um die Gunst der USA ist einfach nur lächerlich und extrem peinlich.
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Flexon
27.05.2025 10:42registriert Februar 2014
Ich sehe es kommen: Am Ende des Tages hat die Schweiz irgendein übles Abkommen für die nächstem 50 Jahre mit Trump abgeschlossen, während die grossen Player, allen voran die EU, Trump in die Knie zwingen und besser dastehen als vor Trump.

Sonderfall Schweiz, ojeh.
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