Sie verlieren zuerst Gewicht, dann die Zähne, dann den Verstand: Meth-Konsumenten werden extrem schnell abhängig, entwickeln eine hohe Toleranz gegenüber der Dosis und leiden unter verheerenden Nebenwirkungen. Während sich Deutschland mit der zunehmenden Verbreitung der Droge konfrontiert sieht, bleibt der Konsum von Crystal Meth in der Schweiz eine Randerscheinung.
«Methamphetamin in kristalliner oder Tablettenform spielt in der Schweiz unter Freizeitkonsumierenden keine Rolle», sagt Christian Kobel, Betriebsleiter der Jugendberatung Streetwork. «Die Wirkung ist zu intensiv und zu lang.» Das bestätigen auch Konsumbefragungen von Streetwork: Die Nutzer gaben 2012 an, dass sie nach wie vor am häufigsten Alkohol (94,2%), Cannabis (70%), Ecstasy (49%), Kokain (40%) und Amphetamin (43%) konsumieren, während Crystal Meth gerade mal von knapp 3 Prozent der Befragten konsumiert worden ist.
«Trends aus dem Ausland müssen nicht unbedingt in die Schweiz rüber schwappen, da hier andere soziale und rechtliche Bedingungen herrschen», sagt Kobel. Hinweise auf eine Zunahme gebe es nicht.
Das bestätigen auch die Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung. 177 Kilogramm illegale Drogen hat die EZV letztes Jahr sichergestellt, 151 Gramm davon waren Methamphetamin. 2012 waren es 482 Gramm. Dazu zählen auch die beschlagnahmten Drogen im Postverkehr, welche mutmasslich übers Internet bestellt worden sind.
Auch die Kantonspolizeien stellten 2013 nur wenige Fälle mit Crystal Meth fest, in einigen Kantonen wird die Droge nicht einmal einzeln registriert. Bei den beschlagnahmten Mengen handelt es sich jeweils nur um kleine Mengen von einigen Gramm oder Eigenkonsum-Portionen.