Schweiz
Drogen

Crystal Meth spielt in der Schweiz keine Rolle

Randerscheinung
Cannabis ist nach Alkohol immer noch die am meisten konsumierte Droge in der Schweiz.
Cannabis ist nach Alkohol immer noch die am meisten konsumierte Droge in der Schweiz.Bild: KANTONSPOLIZEI ST. GALLEN

Crystal Meth spielt in der Schweiz keine Rolle

In Deutschland schlägt eine neue Studie über Crystal Meth hohe Wellen und heizt die Diskussion um die zunehmende Verbreitung der Droge an. In der Schweiz ist das gefährliche Rauschmittel kein Thema.
12.03.2014, 17:4613.03.2014, 16:06

Sie verlieren zuerst Gewicht, dann die Zähne, dann den Verstand: Meth-Konsumenten werden extrem schnell abhängig, entwickeln eine hohe Toleranz gegenüber der Dosis und leiden unter verheerenden Nebenwirkungen. Während sich Deutschland mit der zunehmenden Verbreitung der Droge konfrontiert sieht, bleibt der Konsum von Crystal Meth in der Schweiz eine Randerscheinung.

«Methamphetamin in kristalliner oder Tablettenform spielt in der Schweiz unter Freizeitkonsumierenden keine Rolle», sagt Christian Kobel, Betriebsleiter der Jugendberatung Streetwork. «Die Wirkung ist zu intensiv und zu lang.» Das bestätigen auch Konsumbefragungen von Streetwork: Die Nutzer gaben 2012 an, dass sie nach wie vor am häufigsten Alkohol (94,2%), Cannabis (70%), Ecstasy (49%), Kokain (40%) und Amphetamin (43%) konsumieren, während Crystal Meth gerade mal von knapp 3 Prozent der Befragten konsumiert worden ist.

«Trends aus dem Ausland müssen nicht unbedingt in die Schweiz rüber schwappen, da hier andere soziale und rechtliche Bedingungen herrschen», sagt Kobel. Hinweise auf eine Zunahme gebe es nicht.

151 Gramm Meth

Das bestätigen auch die Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung. 177 Kilogramm illegale Drogen hat die EZV letztes Jahr sichergestellt, 151 Gramm davon waren Methamphetamin. 2012 waren es 482 Gramm. Dazu zählen auch die beschlagnahmten Drogen im Postverkehr, welche mutmasslich übers Internet bestellt worden sind.

Auch die Kantonspolizeien stellten 2013 nur wenige Fälle mit Crystal Meth fest, in einigen Kantonen wird die Droge nicht einmal einzeln registriert. Bei den beschlagnahmten Mengen handelt es sich jeweils nur um kleine Mengen von einigen Gramm oder Eigenkonsum-Portionen.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
10-Millionen-Limit für Schweiz hat laut Umfrage gute Chancen – die Sonntagsnews
Bei der Grossbank UBS könnten bis 2027 weltweit 10'000 Stellen gestrichen werden und die geplante Investitionssumme von 200 Milliarden Dollar für die USA gibt Rätsel auf: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Eine Umfrage von «Tamedia» und «20 Minuten» hat eine 48-Prozent-Zustimmung oder eher Zustimmung zur SVP-Initiative «Keine Schweiz über 10 Millionen» ergeben. 41 Prozent der 10'917 Befragten hätten die Vorlage abgelehnt, während 11 Prozent unentschlossen seien, berichteten die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche». 88 Prozent der SVP-Sympathisanten hätten die Initiative gutgeheissen, während Anhänger der Linken sie klar verworfen hätten. Wähler von FDP und Mitte seien stark gespalten. Der Initiativtext verlangt ein Eingreifen ab 9,5 Millionen Einwohnern und könne zur Kündigung internationaler Abkommen wie der Personenfreizügigkeit führen, was Wirtschaftsvertreter und die parlamentarische Mehrheit beunruhige. Der Nationalrat hat die Initiative bereits abgelehnt. Gemäss Bundesamt für Statistik könnte die Schweiz 10 Millionen Einwohner bis 2040 und 10,5 Millionen bis 2055 erreichen, wobei das Wachstum ab 2035 vollständig auf die Einwanderung zurückzuführen wäre. Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerung hingegen stark sinken.
Zur Story