Die Schweiz steuert auf einer der höchsten Stimmbeteiligungen der letzten Jahre zu. Diesen Befund liefert eine Umfrage von «10vor10». Demnach haben fünf Wochen vor der Abstimmung ungewöhnlich viele Bürger bereits ihre Stimme abgegeben.
In der Stadt Bern etwa haben bis Montag 23 Prozent der Stimmberechtigen ihr Wahlcouvert eingeworfen. Übetroffen wird Bern von der Stadt Zürich: Hier haben bislang 30 Prozent der Stimmberechtigten brieflich abgestimmt.
Ein ähnliches Bild ergab sich zuletzt bei der Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitative 2014. In Bern etwa hatten zum selben Zeitpunkt 20 Prozent der Stimmberechtigten ihre Stimme abgegeben, in Zürich hingegen gerade einmal 18 Prozent.
Für Lukas Golder vom Forschungsinistitut gfs.bern ist klar, dass die Durchsetzungsinitative ihren Teil zur hohen Stimmbeteiligung beiträgt. Wie er gegenüber «10vor10» erklärt, sei insbesondere die hohe Emotionalisierung des Wahlkampfs Grund für die Mobilisierung der Stimmberechtigten.
Golder erwartet eine Stimmbeteiligung von gegen 55 Prozent. Damit würde die Abstimmung vom 28. Februar Eingang in die Top 10 der Abstimmungen seit der Einführung des Frauenrechts 1971 finden.
Die höchste Stimmbeteiligung erreichte die EWR-Abstimmung 1992 (78,7 Prozent). An zweiter Stelle folgt die Überfremdungs-Initiative 1973 (70,3 Prozent. Platz 3 geht an die Abstimmung über eine Schweiz ohne Armee 1989 (69,2 Prozent). Die Masseneinwanderungs-Initiative (56,6 Prozent) von 2014 liegt auf Rang 4. (wst)