Das Plakat im Zürcher Hauptbahnhof mit dem Hakenkreuz-Symbol habe «Gefühle aufs Tiefste verletzt», verkündeten die SBB am Mittwoch. Darum habe sie das Sujet gegen die Durchsetzungs-Initiative der SVP entfernt.
In den sozialen Medien sorgt der Rückzieher der SBB nun für grossen Unmut. Wie auf der Facebook-Seite des Unternehmens zu lesen ist, stören sich viele User an der «Doppelmoral»: Politische Werbung der SVP sei in Ordnung, auch wenn diese ebenfalls Gefühle verletzt – sobald jedoch die politischen Gegner austeilen, kusche die SBB, so der Vorwurf.
Bitte stoppt die fremdenfeindlichen Plakate, die permanent gegen Ausländer hetzen. Diese hetzerei verletzt politischen...
Posted by Delphine Judith Laws on Mittwoch, 24. Februar 2016
die SBB CFF FFS sistieren den aushang eines anti-DSI-plakates (das aus einem schweizerkreuz ein hakenkreuz werden lässt. btw: finde es nicht das beste kampagnenbild), lässt jedoch solche plakate zu:
Posted by Philipp Meier on Mittwoch, 24. Februar 2016
Die SBB argumentiert, das Hakenkreuz habe die Grenzen eines Bundesgerichtsentscheides überschritten, und lässt auf Facebook dieses Statement verbreiten:
Mit der Antwort der SBB geben sich jedoch zahlreiche Facebook-User nicht zufrieden. Schwarze Schafe, die von weissen aus der Schweiz gekickt werden, seien genauso verletzend, wie ein Hakenkreuz. Zudem sei das Nazi-Symbol in der Schweiz nicht verboten, weshalb die SBB nicht in vorauseilendem Gehorsam handeln soll.
Liebe schockierte und verletzte Bürger, liebe SBB: Eine Verhöhnung der Opfer der Nazis ist nicht das...
Posted by Ruedi Widmer on Mittwoch, 24. Februar 2016
Wenn die Rechtsaussen betupft sind, kuscht die #sbb aber deren menschenverachtende Plakate werden gern genommen. Schämt Euch. cc @ginsig
— Andreas Burger (@aburgerabz) 24. Februar 2016
Liebe @sbbnews warum wird das #DSInein Plakat abgehängt, während über Jahre die Plakate der #SVP im Hauptbahnhof Zürich hängen dürfen? Geld?
— Alex Meszmer (@zeitgarten_ch) 24. Februar 2016
Also, liebe #SBB. Ich will NIE MEHR irgend so ein verdammtes SVP Hetzplakat an einem Bahnhof sehen. Nie mehr!@AndreasMeyer @RailService
— Felix Hoesch (@FelixZRH) 24. Februar 2016
Der Entscheid der SBB wird nur halbherzig unterstützt und von deutlich weniger Usern:
Und itz aui linggä so: buhuuuu üses plakat isch furt mimimimi Tempo?
Posted by Claudia Nadig on Mittwoch, 24. Februar 2016
Politische Werbung braucht Aufmerksamkeit, um eine öffentliche Debatte anzustossen. In diesem Sinne trifft der folgende Facebook-Post den Nagel auf den Kopf.
Wie alle am Rad drehen wegen eines Plakates
Posted by Dani Bättig on Mittwoch, 24. Februar 2016
(jas)