Ab dem 1. Januar 2025 gelten in der Schweiz strengere CO₂-Emissionsvorschriften für Neufahrzeuge. Neu dürfen Personenwagen maximal 93,6 Gramm CO₂ pro Kilometer ausstossen.
Das hat Folgen für die Autohändler: Sie müssen neu dafür sorgen, dass ihre Flotte durchschnittlich 15 Prozent weniger Emissionen ausstösst als 2019/2020. Halten sie Zielvorgaben nicht ein, drohen ihnen Sanktionen. Das bedeutet, dass ein Händler 2025 doppelt so viele Elektrofahrzeuge verkaufen muss wie 2024, damit er sanktionsfrei bleibt, so Roger Kunz, Präsident des Verbands freier Autohandel Schweiz (VFAS) gegenüber SRF.
Bereits jetzt geht der Trend in Richtung mehr verkaufte Elektroautos, während Schweizerinnen und Schweizer seit Corona insgesamt weniger Autos kauften. 2024 waren knapp zwei Drittel der in diesem Jahr in der Schweiz verkauften Fahrzeuge teil- oder voll elektrifiziert. Um den Strafzahlungen zu entgehen, versuchen die Händler mit Rabatten und Preisanpassungen den Kundenfokus auf E-Autos zu lenken.
Trotzdem schaut die Autobranche mit Sorge auf die neuen Zielvorgaben: «Bisher waren Elektrofahrzeuge doch sehr stark geprägt von hochpreisigen Luxus-Elektrofahrzeugen», so Roger Kunz.
Auch Thomas Rücker, Direktor von Auto-Schweiz, zeigt sich pessimistisch: «Wir sehen es nicht realistisch, dass die Ziele 2025 erreicht werden können aufgrund der heutigen Akzeptanzraten von Elektrofahrzeugen. Das bedeutet, wir werden im Jahr 2025 Sanktionszahlungen erwarten, die ungefähr dreistellige Millionenbeträge sein werden.»
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