Europas grösste Schwachstelle ist die Abhängigkeit von importierten fossilen Energien wie Gas und Öl. Durch den Ausbau von erneuerbaren Energien kann diese Dependenz verringert werden, wie ein Bericht des europäischen Wissenschaftsrates zeigt.
Die Abhängigkeit mache Europa geopolitisch erpressbar und wirtschaftlich verwundbar. Ein gut geplanter Übergang zu einer nachhaltigen einheimischen Energieversorgung und innovative Technologien aus Europa würden dem Kontinent eine sichere und wohlhabende Zukunft garantieren, teilte der European Academies Science Advisory Council, zu welchem auch die Schweiz gehört, am Dienstag mit.
Autokratische Regierungen, welche Energie als Druckmittel verwenden, und militärische Angriffe und Cyberangriffe auf Energieinfrastruktur erhöhen sowohl das Risiko für die Energieversorgung in Europa, als auch die Energiepreise, wie es weiter hiess.
Jede Investition in nachhaltige Energie sei eine Investition in die Sicherheit. Im Gegensatz dazu sei jeder Euro, den die Staaten für Energie-Importe ausgeben, ein Euro, der bei der Verteidigung fehlt, liess sich die finnische Professorin Paula Kivimaa im m Communiqué zitieren.
Die Schweiz stehe vor den gleichen Herausforderungen, zeigten die Akademien der Wissenschaften Schweiz in einem Bericht aus dem Jahr 2024 in «Swiss Academies Reports». So importierte die Schweiz 2021 38 Prozent der Komponenten für Solarenergie aus China und 57 Prozent aus Europa.
Mit der starken Ausweitung von solchen Technologien steige auch die Abhängigkeit von der Versorgung durch kritische Mineralien und Materialien wie Lithium, Kobalt und Nickel, hiess es weiter. Die steigenden Nachfragen könnten zu Lieferengpässen und höheren Kosten führen. Entscheidend für die Schweiz sei weniger der direkte Zugang zu solchen Materialien, sondern vielmehr das Funktionieren der Handelsmärkte und der langfristige Zugang zu Second-Life-Komponenten und -Materialien. (sda)