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AKW Gösgen SO ist für unbestimmte Zeit vom Netz

ZUR MELDUNG, DASS AKW AUCH WAEHREND IHRER STILLEGUNGSPHASE "GEFAEHRLICH" BLEIBEN, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Vapor exudes from the cooling tower of the Goesgen ...
Das Atomkraftwerk in Däniken SO wurde am 24. Mai für Revisionen abgeschaltet und voraussichtlich bleibt es aus.Bild: KEYSTONE

AKW Gösgen SO ist für unbestimmte Zeit vom Netz

15.07.2025, 14:4815.07.2025, 16:42
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Das AKW Gösgen in Däniken SO produziert bis auf weiteres keinen Strom. Der Betreiber muss Nachweise zur möglichen Überlastung im Speisewasser-Rohrleitungssystem erbringen. Die Aufsichtsbehörde Ensi macht dazu keine zeitlichen Angaben.

Die Sicherheitsnachweise seien sehr umfassend und benötigten in der Ausarbeitung mehr Zeit als ursprünglich geplant, hiess bei der Medienstelle des Kernkraftwerks Gösgen-Däniken (KKG) am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Zeitpunkt des Einreichens beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (Ensi) richte sich nach dem Fortschritt der Erstellung. Nach Angaben der Medienstelle des Ensi sind noch nicht alle Nachweise eingereicht worden. Deswegen könne das Ensi noch nicht abschätzen, wie viel Zeit die Prüfung in Anspruch nehmen werde, hiess es auf Anfrage.

Jahresrevision ist längst beendet

Der Betreiber hatte vor drei Wochen mitgeteilt, die Anlage bleibe nach der Jahresrevision länger vom Netz als geplant. Die Anlage war am 24. Mai für die Revision abgeschaltet worden. Sie befindet gemäss KKG derzeit in einem sicheren, abgestellten Zustand.

Im Rahmen der technischen Modernisierung sei der Austausch von Rückschlagklappen im Speisewassersystem vorgesehen, hiess es. Dabei seien neue Berechnungsmethoden eingesetzt worden.

Diese hätten gezeigt, dass im Lastfall eines Rohrbruchs in einzelnen Bereichen des Speisewasser-Rohrleitungssystems im nicht-nuklearen Teil der Anlage Überlastungen beziehungsweise Druckspitzen auftreten könnten. Der AKW-Betreiber informierte die Aufsichtsbehörde Ensi.

Aufsichtsbehörde entscheidet über Freigabe

Das AKW kann erst wieder hochfahren, wenn das Ensi nach der Prüfung der Nachweise eine Freigabe erteilt hat. Ist ein AKW ausserplanmässig nicht am Netz, geht das für den Betreiber ins Geld.

Weil der Strom üblicherweise im Voraus weitgehend veräussert ist, muss der fehlende Strom eingekauft werden. Dazu hiess es bei der Medienstelle des AKW Gösgen: «Die Kosten lassen sich noch nicht beziffern.»

Die Anlage erzeugt pro Jahr rund acht Milliarden Kilowattstunden Strom und deckt damit etwa 13 Prozent des schweizerischen Stromverbrauchs. Sie nahm den kommerziellen Betrieb im Jahr 1979 auf. Hauptaktionär ist Alpiq (40 Prozent), gefolgt von Axpo Power, CKW, Stadt Zürich sowie Energie Wasser Bern. (sda)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RaWi - Wir sind mehr
15.07.2025 17:44registriert Februar 2014
Beznau 1 + 2 vom Netz, nun Gösgen auch noch. Aber die Sünneli-Partei will neue AKWs bauen...
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rebelli25
15.07.2025 19:42registriert November 2023
Jaj, die so zuverlässigen Kernkraftwerke. Sie liefern immer günstigen Strom…
… oder etwa doch nicht?
389
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Davoser86
15.07.2025 19:37registriert Mai 2020
Jaja… AKW sind die „sicherste und einfachste“ Lösung… NICHT. 🤷🏻‍♂️
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