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ESC-Sieger JJ fordert Ausschluss Israels, so reagieren ORF und EBU

epa12116015 Austrian singer-songwriter Johannes Pietsch, known by the stage name JJ, poses wuth the glass microphone trophy after a press statement in Vienna, Austria, 19 May 2025. JJ won the 69th Eur ...
Der österreichische ESC-Sieger Johannes Pietsch, alias JJ.Bild: keystone
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Sieger JJ will ESC «ohne Israel» – so reagieren ORF und EBU

22.05.2025, 13:2522.05.2025, 14:28
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«Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt»
JJ

ESC-Sieger JJ (24) aus Österreich findet mit seiner Forderung nach einem Ausschluss Israels beim nächsten Eurovision Song Contest bei den Veranstaltern keinen Rückhalt.

«JJs Aussagen geben seine Privatmeinung wieder», sagte ein ORF-Sprecher. Für den Sender stünden beim ESC die Musik und die künstlerischen Darbietungen im Vordergrund.

Die Europäische Rundfunkunion (EBU) als Veranstalter habe zudem eindeutige Richtlinien, die Politik von Unterhaltung trennten, so der ORF in Wien.

Die EBU ihrerseits erklärte, ihre Rolle sei es, einen Song Contest zu organisieren, der auf Zusammenhalt, Diversität und Inklusion achte. Die EBU sei ein Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten und nicht staatlicher Stellen.

«Diese sind berechtigt, jedes Jahr am Eurovision Song Contest teilzunehmen, wenn sie die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen», hiess es in einer EBU-Stellungnahme.

Auf Nachfrage der österreichischen Nachrichtenagentur APA relativierte der Sänger via seiner Plattenfirma Warner seine Aussagen: «Es tut mir leid, falls meine Worte missverstanden wurden. Obwohl ich die israelische Regierung kritisiere, verurteile ich jegliche Form von Gewalt gegen Zivilisten überall auf der Welt – sei es gegen Israelis oder Palästinenser. Zu diesem Thema werde ich mich nicht weiter äussern.»

JJ hatte laut einem Zeitungsbericht den Wunsch geäussert, dass der ESC 2026 in Wien stattfindet – und ohne Israel. «Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt», zitierte die spanische Zeitung «El País» den 24-jährigen Johannes Pietsch.

Israels Teilnahme am ESC wird immer wieder kritisiert. Hintergrund ist der Krieg gegen die Terrororganisation Hamas, den Israel im palästinensischen Gazastreifen führt. Dieser begann nach dem beispiellosen Massaker durch palästinensische Terroristen in Israel im Oktober 2023.

Israel war in Basel am vergangenen Wochenende mit der Sängerin Yuval Raphael (24) und dem Lied «New Day Will Rise» im ESC-Finale auf Platz zwei gelandet; im Publikumsvoting hatte die Sängerin sogar den ersten Platz erreicht. Nur die Punkte der Dutzenden Fachjurys aus europäischen Ländern bescherten Österreich und JJ («Wasted Love») den Sieg. (nib/sda)

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quelle: keystone / georgios kefalas
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197 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SecretWorld
22.05.2025 15:54registriert Juni 2024
Seit die israelische Regierung den Gazastreifen angreift, sind rund 40 000 zivile Opfer zu beklagen. Laut UN verstöst Netanjahu systematisch gegen grundlegende Prinzipien des humanitären Völkerrechts. Zusammenhalt, Diversität und Inklusion sehen anders aus, liebe EBU. Länder die gegen Völkerrecht verstossen sollten ausgeschlossen werden. Nicht nur vom ESC...
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Tokyo
22.05.2025 14:05registriert Juni 2021
es ist seine Meinung die er vertreten darf. Punkt
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Wolf von Sparta
22.05.2025 13:47registriert Februar 2019
"...eindeutige Richtlinien, die Politik von Unterhaltung trennten, so der ORF in Wien." und "Für den Sender stünden beim ESC die Musik und die künstlerischen Darbietungen im Vordergrund." Naja merkt man ja sehr gut indem Israel noch dabei ist aber Russland nicht? Also ich will nichts schön reden (weder von Israel noch Russland) aber bleibt doch bei einer Linie wenn ihr anscheinend schon eine habt...
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