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EU befürchtet Störungen im Güterverkehr wegen Schweizer Regeln

EU befürchtet Störungen im Güterverkehr wegen Schweizer Regeln

27.10.2025, 11:0227.10.2025, 11:02

Die Europäische Kommission befürchtet Störungen im europäischen Bahngüterverkehr aufgrund von verschärften Sicherheitsregeln in der Schweiz. Ein nationaler statt eines europaweiten Ansatzes ist laut der Behörde nicht im Interesse ihrer Bahnbranche.

Es sei ein schwerer Schlag für den ohnehin schon anfälligen Güterverkehr, sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Insbesondere, weil die Schweiz ein zentral gelegenes Land sei. Die verschärften Regeln dürften zu Verkehrsverlagerungen führen.

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) erliess im September strengere Auflagen für Güterzüge, die durch die Schweiz fahren. Im Vordergrund der Verschärfungen stehen drei Massnahmen: grössere Räder, Kontrollen der Räder auf allfällige Überhitzung oder weitere Schäden sowie systematischere und häufigere wagentechnische Untersuchungen.

Ziel ist es, Radbrüche wie jenen, der zur Entgleisung eines Güterzugs im August 2023 im Gotthard-Basistunnel geführt hatte, zu verhindern. Die Reparaturarbeiten danach dauerten 13 Monate. Der Sachschaden belief sich auf 150 Millionen Franken.

Der Bundesrat Albert Roesti, links, schaut einem Gueterzug nach, bei eiem Medientermin vor dem Tunnelportal Sued, anlaesslich einer Medienkonferenz zur Wiederinbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels a ...
Bundesrat Rösti bei der Wiederinbetriebnahme des Basistunnels.Bild: keystone

Massnahmen teilweise um ein Jahr verschoben

Die Branche in der Schweiz reagierte auf die Massnahmen, die per Ende 2025 umgesetzt werden sollen, mit Kritik. Nach Gesprächen zwischen dem BAV und der Branche wurde eine neue Verfügung erlassen. Dabei wurde die Umsetzungsfrist für die wagentechnischen Untersuchungen um ein Jahr bis Ende 2026 verlängert.

Auf die Verschiebung der Frist reagierte die Europäische Kommission mit Zuversicht. Gemäss der Sprecherin hofft sie, dass die zusätzliche Zeit genutzt werden kann, um eine Lösung zu finden, die sowohl die Sicherheit im Güterverkehr erhöht als auch den reibungslosen Zugverkehr im europäischen Bahnraum unterstützt. (rbu/sda)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schlaf
27.10.2025 11:54registriert Oktober 2019
Die CH will mehr Sicherheit durch Kontrollen und der EU ist dies ein Dorn im Auge?
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Ichwillauchwassagen
27.10.2025 13:05registriert Mai 2019
Wenn so ein Güterwagen dann noch mit Giftigen, Hochexplosiven oder leicht-entzündlichen Materialien geladen ist und das Rad dann beim Durchfahren einer Stadt bricht, wäre ich dann froh, wenn die Stadt dann in der EU liegt und nicht in CH, da hier höhere Standards.

Sicherheit sollte nie über Kosten aufgewogen werden dürfen.
Da verstehe ich die EU gerade gar nicht
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Lai Nair
27.10.2025 13:05registriert Dezember 2016
zuerst bauen verschiedene EU Länder Güterwagen minderer Qualität, welche sich europaweit verhökern und nun wollen sie auch noch dass die Schweiz keine Gegenmassnahmen zur Sicherung des Bahnverkehrs einführen. Da fragt sich manch einer, was sich diese Bürokraten denn noch so alles ausdenken um ihren Schrott auf die Schienen zu bringen und gleichzeitig die hohle Hand machen
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