Schweiz
FDP

Christa Markwalder: «Man hat versucht, mich zu erpressen»

Wartet auf die Einstellung des Verfahrens in der Kasachstan-Affäre: Nationalrätin Christa Markwalder.
Wartet auf die Einstellung des Verfahrens in der Kasachstan-Affäre: Nationalrätin Christa Markwalder.
Bild: KEYSTONE

Christa Markwalder: «Man hat versucht, mich zu erpressen»

Ein Anzeigeerstatter in der Kasachstan-Affäre forderte verklausuliert Geld von FDP-Nationalrätin Christa Markwalder.
20.09.2015, 01:1220.09.2015, 10:52
Henry Habegger / schweiz am Sonntag
Ein Artikel von Schweiz am Sonntag
Schweiz am Sonntag

In der Affäre um die Kasachstan-Interpellation von Christa Markwalder gingen im Juni zwei Strafanzeigen bei der Bundesanwaltschaft (BA) ein. Unter anderem wegen angeblicher Amtsgeheimnisverletzung und politischem Nachrichtendienst. Die BA beantragte dem Parlament postwendend, Markwalders Immunität aufzuheben. Sie wollte ein Strafverfahren gegen die Politikerin eröffnen.

Jetzt wird bekannt: Einer der beiden Anzeigenerstatter wollte offenbar Geld von der Berner FDP-Nationalrätin. Im Interview mit der «Schweiz am Sonntag» bestätigt diese: «Er hat versucht, mich zu erpressen. Mit einer E-Mail, in dem er verklausuliert Geld forderte.» Der Mann drohte Markwalder damit, dass gewisse Informationen, die sie lieber nicht veröffentlicht sähe, öffentlich werden könnten. Markwalder hat am 11. Juni gegen den Mann Strafanzeige bei der BA eingereicht.

«Medial derart prominent thematisiert»

Wie Markwalder weiter erklärt, zog der zweite Anzeigeerstatter seine Anzeige noch vor der Sitzung der Immunitätskommission zurück. Also lag der BA nur noch eine Anzeige vor, und die trug den Makel eines angeblichen Erpressungsversuchs. Trotzdem hielt die BA am Gesuch fest, Markwalders Immunität aufzuheben.

BA-Sprecher Marty (links) äussert sich nicht zum angeblichen Erpressungsversuch.
BA-Sprecher Marty (links) äussert sich nicht zum angeblichen Erpressungsversuch.
Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS

Laut Markwalder hatte die BA dafür eine eigenartige Begründung: Der zuständige Staatsanwalt habe signalisiert, das Gesuch könne nicht zurückgezogen werden, «weil der Fall medial derart prominent thematisiert wurde».

BA-Sprecher André Marty schweigt auf Anfrage zur Anzeige wegen versuchter Erpressung. Und obwohl das Parlament bereits vor einem Monat entschied, die Immunität nicht aufzuheben, wartet die Politikerin immer noch auf die Einstellung des Verfahrens. «Die Nichtanhandnahmeverfügung ist in Vorbereitung», sagt Marty lapidar.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Linke Parteien fordern den Erhalt von Bargeld im Zürcher ÖV
Mehrere Zürcher Parteien wollen verhindern, dass der Zürcher Verkehrsverbund ZVV bald nur noch bargeldlos genutzt werden kann. Vor allem Kinder, ältere Personen und Touristen seien auf das Bezahlen mit Bargeld angewiesen.
Zur Story