Die Aufsichtsbehörde der Bundesanwaltschaft (AB-BA) ist in der Affäre um Verbindungen zwischen FIFA-Präsident Gianni Infantino und dem Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber aktiv geworden. Das berichtet die «Süddeutsche Zeitung» und beruft sich dabei auf Informationen von der AB-BA.
Man führe bereits seit Mitte März Vorabklärungen durch, hiess es von Seiten der Behörde. Es werde geprüft, ob Gründe vorliegen, «welche die Eröffnung einer Disziplinaruntersuchung gegen den Bundesanwalt rechtfertigen.»
Es gehe um diskrete Treffen zwischen der BA-Spitze und Infantino. Im Zentrum der Prüfung stehe ein drittes Treffen im Juni 2017, das sowohl die FIFA als auch die Berner Behörde lange verschwiegen haben sollen.
Denn im Herbst 2018 war bereits publik geworden, dass es zwei Treffen zwischen Lauber und Infantino gegeben hatte – kurz nach Infantinos Wahl zum FIFA-Präsidenten.
Das dritte Treffen fand laut «SZ» im Juni 2017 im luxuriösen Hotel Schweizerhof in Bern statt. Bei einem Pressetermin der BA im Herbst 2018 sei davon nicht die Rede gewesen. Die AB-BA habe der Zeitung mitgeilt: «Im November 2018, anlässlich der Befragung des Bundesanwalts durch die AB-BA in Zusammenhang mit den zwei Treffen im Jahr 2016, gab der Bundesanwalt an, es sei zu keinen weiteren Treffen mit Vertretern der FIFA oder UEFA auf Stufe Bundesanwalt gekommen.» Man habe erst Mitte März habe vom dritten Treffen zwischen FIFA und BA erfahren.
(tam)
Interessant wäre auch zu erfahren, worüber Lauper und Infantino geredet haben. Der Fifa-Boss vertritt eine der korruptesten Organisationen der Welt. Was will Infantino mit einem Bundesanwalt verhandeln?