Eine schweizweite Erhebung von Pro Juventute zeigt, dass 45 Prozent der Jugendlichen über 14 Jahre unter hohem Stress stehen. Die Unterschiede zwischen jungen Männern und jungen Frauen sind aber gross – in Richtung höherer Stresswerte bei den Frauen.
So sind bei den über 14-Jährigen 59 Prozent der Frauen sehr gestresst, bei den Männern sind es 34 Prozent. Hohe Stresswerte weisen gemäss der Studie auch die unter 12-Jährigen auf: Jedes vierte Kind steht demnach unter Stress.
Der Stress schlägt sich auf die Psyche der Kinder und Jugendlichen nieder: Die gestressten Kinder und Jugendlichen sind deutlich ängstlicher und unsicherer als ihre nicht unter Stress stehenden Gleichaltrigen und ihr subjektives Wohlbefinden ist deutlich geringer, wie Pro Juventute am Donnerstag mitteilte.
Auch ging aus der Studie hervor, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Sprachregionen gibt: Während 31 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der Deutschschweiz eine hohe Ausprägung an Stress zeigen, sind es in der Romandie 34 Prozent und im Tessin sogar 39 Prozent.
Zudem fühlen sich in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz 29 Prozent der Kinder und Jugendlichen als Versager, in der Deutschschweiz sind es 15 Prozent.
Zu den schulischen Faktoren, die den Stress der Kinder und Jugendlichen messbar erhöhen, gehören Prüfungen, Hausaufgaben, der Vergleich mit den anderen, Zukunftsängste, Mobbing sowie Streit in der Klasse. Auch zeigten Schülerinnen und Schüler, von denen die Lehrpersonen ein abwertendes Bild haben, deutlich höhere Stresswerte auf.
Zudem gaben 37 Prozent der gestressten Kinder und Jugendlichen an, eine schlechte Beziehung zu ihren Eltern zu haben, bei den anderen waren es 13 Prozent. Auch langweilen sich die gestressten Kinder häufiger, verbringen mehr Zeit mit Hausaufgaben sowie mit elektronischen Medien.
Dem Stress entgegen wirken gemäss Pro Juventute Hobbys wie Musik und Sport sowie Freunde zu treffen.
Für die Erhebung wurden zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 über tausend Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 15 Jahren sowie deren Eltern und Lehrpersonen befragt. (aeg/sda)
Tepalus
Wäre interessanter, wenn man mehr auf die psychische Gesundheit eingegangen wäre, um herauszufinden, wer besser damit umgehen kann.
Stresstoleranz und so.
maylander