Schweiz
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Schweiz: Die SP will trotz Ukraine-Krieg keine weiteren Rüstungsausgaben

Trotz Ukraine-Krieg: SP will von höheren Rüstungsausgaben nichts wissen

25.03.2022, 18:58
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Die SP erteilt Forderungen nach einer Erhöhung des Budgets der Schweizer Armee eine Absage. Stattdessen fordert sie eine aktive Friedenspolitik im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und der Uno. Der SP-Parteirat verabschiedete am Freitag in Bern eine entsprechende Resolution.

Konkret verlangt die SP in der Erklärung zum Ukraine-Krieg, dass die Schweiz den Atomwaffenverbotsvertrag sofort ratifiziert. Auch das Parlament hatte 2018 die Ratifizierung gefordert, der Bundesrat lehnte dies damals aber ab.

SP Co-Praesidentin Mattea Meyer, spricht waehrend der erste Sitzung des neuen Parteirats der SP Schweiz, am Freitag, 25. Maerz 2022, in Bern (KEYSTONE/Anthony Anex)
SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer spricht währen der erste Sitzung des neuen Parteirats.Bild: keystone

Frieden sei ein kollektives Gut, dass nicht durch Einigelung, sondern durch Zusammenarbeit erreicht werde, heisst es im Text der Resolution weiter. Die Welt brauche nicht Aufrüstung, sondern Frieden. Dazu brauche es nicht mehr Waffen, sondern humanitäres Engagement.

Weitere Russland-Sanktionen gefordert

Weiter verlangt die SP die Weiterführung und Ausweitung der Sanktionen gegen Russland. Die Schweiz müsse sich so rasch als möglich aus der Abhängigkeit von russischem Öl und Gas befreien. Neue Atomkraftwerke, wie sie zum Teil von bürgerlicher Seite gefordert werden, seien dabei jedoch keine Lösung.

Cedric Wermuth, Co-Praesident SP-Schweiz, links, un andere Personen verschiedener Organsiationen demonstrieren gegen den Krieg in der Ukraine, am Samstag, 12. Maerz 2022, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schn ...
Co-Präsident Julian Wermuth (links) bei einer Ukraine-Demo am 12. März.Bild: keystone

Die Sitzung des Parteirats in Bern am Freitag war die erste des Gremiums überhaupt. Der Parteirat wurde mit der Strukturreform der SP geschaffen, die Anfang dieses Jahres in Kraft trat.

Mit der Reform lösen die Parteitage die bisherigen Delegiertenversammlungen ab und sind nun das oberste Organ der SP. Der Parteirat ist eine Art Parteiparlament. Darin vertreten sind unter anderem die Kantonalparteien sowie die Stadtparteien der zehn grössten Städte. (sda)

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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
26.03.2022 07:23registriert Februar 2020
Ich bin Offizier, SPmitglied und sehr geteilt.

Immer mehr Budget führt nicht zu einer besseren oder schlagkräftigereren Organisation. Man sieht es mit den Polizisten in der USA wo man versucht, jedes Problem mit noch mehr Polizei und Geld zu lösen.

Es braucht klare Ansätze und Vorschläge die dann vom Militär Umgesetzt werden können. De Fakto miss das Parlament über die Bücher und dem Militär neue angepasste aufgaben Kompetenzen und Aufträge erteilen, damit T Süssli und V Amherd zielgerichtet arbeiten können. Und gegebenenfalls gemäss der neuen Ausgangslageeine Budgeterhöhung beantragen
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Pascal1917
25.03.2022 20:40registriert September 2017
Sag' das mal bitte den ukrainischen Soldaten, die an der Front stehen...
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Tobias W.
25.03.2022 21:05registriert Januar 2017
Die Ideen der SP klingen super. Sie sollten diese gleich dem Wladimir Putin vortragen, der wäre sicher begeistert, und wir hätten endlich Frieden auf der Welt.

Nicht.
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