Die gemeinsamen Werte und gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit hätten sie veranlasst, zusammenzuspannen, erklärten Vincenz-Stauffacher und Mühlemann im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf dem Gelände des Eidgenössischen Schwingfestes. «Unsere Positionen überschneiden sich in den meisten Punkten», sagte der 46-jährige Ständerat und Glarner alt Landammann.
Während Mühlemann Vinzenz-Stauffachers Durchsetzungskraft lobt, schätzt die St. Gallerin die positive Grundhaltung des Glarners und seinen Tatendrang. «Ich fühle mich bei der Zusammenarbeit mit ihm sehr wohl», erklärte die Nationalrätin. Nach der persönlichen Motivation gefragt, sprachen beide von «unglaublich spannenden Aufgaben», welche die Parteileitung mit sich bringe.
Auf X äusserte sich der abtretende FDP-Parteipräsident Thierry Burkart zur Kandidatur der beiden. Er freue sich sehr darüber, so der Aargauer Ständerat. «Danke, dass Ihr die FDP in die Zukunft führt.»
Zum parteipolitischen Kurs, den das Duo einschlagen wolle, sagte Mühlemann, die FDP sei klarer positioniert als auch schon. «Es gibt keinen Grund, von diesem Kurs abzuweichen.
Akzente setzen will Mühlemann bei der Diskussionskultur. Als Vorbild nennt er den Landsgemeindekanton Glarus. Man höre sich gegenseitig zu im »Zigerschlitz«. Eine gute Diskussionskultur in die Partei einzubringen, sei ihm enorm wichtig. Als Finanzpolitiker wolle er Schwerpunkte in der Wirtschaftspolitik setzen.
Vincenz-Stauffer wiederum will den Finger auf Sicherheits-Themen legen. »Es geht mir um innere Sicherheit, Verteidigungssicherheit, Energieversorgungssicherheit aber auch um Sicherheit im Alter«, erklärte sie.
Zentral sei für sie, auch für »die Schwächeren" Verantwortung zu übernehmen. Ins gleich Horn blies ihr Co-Kandidat. Er wolle den Wohlstand auch für benachteiligte Menschen sichern.
Die 58-jährige Vincenz-Stauffacher war früher Präsidentin der FDP-Frauen. Mühlemann sitzt seit eineinhalb Jahren im Ständerat. Der 46-Jährige hat sich seither einen Namen gemacht in der kleinen Kammer. Vorher war Mühlemann während zehn Jahren als Regierungsrat des Kantons Glarus tätig, zuletzt in der Funktion des Landammanns.
Im Vorfeld der internen Anmeldefrist für das Parteipräsidium waren mehrere Nachfolger im Gespräch, darunter der Neuenburger Damien Cottier. Der 50-Jährige amtet als Fraktionspräsident der Partei und sitzt seit 2019 im Nationalrat. Auch von Ständerat Matthias Michel war die Rede.
Am Mittwoch meldete zudem Mass-Voll-Präsident Nicolas Rimoldi seine Kandidatur für das FDP-Parteipräsidium an. Seine Kandidatur dürfte chancenlos sein, da er nicht mehr Parteimitglied ist.
Der jetzige FDP-Parteipräsident Thierry Burkart tritt im Oktober zurück. Der Aargauer Ständerat gibt damit das Präsidium rund zwei Jahre vor den nächsten nationalen Wahlen ab. Damit habe die neue Parteispitze nach seinem Rücktritt zwei Jahre Zeit, die FDP in die nächsten nationalen Wahlen zu führen, sagte er bei der Rücktrittsankündigung am 3. Juni 2025. Der 49-Jährige präsidiert die Freisinnig-Liberalen seit fast vier Jahren.
Eine parteiinterne Findungskommission kümmerte sich um seine Nachfolge und nahm bis Mittwoch Kandidaturen entgegen. (sda)
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