Grünen-Präsident Balthasar Glättli hat an seinem Entscheid gegen eine persönliche Bundesratskandidatur festgehalten. Die Grünen würden aber eine «überzeugende Kandidatur» präsentieren, sagte Glättli im Interview mit der «SonntagsZeitung».
Die Grünen würden antreten, um klarzumachen, dass sie einen legitimen Anspruch auf einen Sitz in der Regierung haben, sagte der Parteichef und Zürcher Nationalrat Glättli in der aktuellen Ausgabe der «SonntagsZeitung». «Es ist uns klar, dass wir auf Widerstand stossen werden.»
Unterstützung erhoffen sich die Grünen von der SP. Auch die GLP habe ihnen positive Zeichen gesendet, sagte Glättli. «Und selbst die Mitte müsste daran interessiert sein, dass es im Bundesrat keine Blockaden von Rechtsaussen mehr gibt», sagte er.
Die Grünen gaben am Samstag bekannt, bei den Bundesratswahlen im Dezember einen FDP-Sitz und keinen der SP-Sitze angreifen zu wollen. Laut Glättli braucht das Klima einen Sitz im Bundesrat. Bis zum nächsten Freitag können die Kandidaturen für einen Bundesratssitz der Grünen eingereicht werden.
Nach den Wahlen von vergangenem Sonntag stand der Rücktritt von Glättli als Parteipräsident im Raum. «Wir werden auch darüber sprechen müssen, was die richtige Zusammensetzung des Teams ist», sagte der Zürcher Nationalrat dem Schweizer Radio SRF am Tag nach den Wahlen.
Von der «SonntagsZeitung» darauf angesprochen, antwortete Glättli: «Eins nach dem anderen.» Zuerst stünden die Bundesratswahlen an. Die Wahl des grünen Präsidiums finde im April 2024 statt. (sda)