Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat für die Kritik aus Deutschland an der Schweizer Migrationspolitik kein Verständnis gezeigt. Derzufolge würde die Schweiz Flüchtende durch winken. Wenn Personen kein Asylgesuch stellen würden, könnten sie nicht an der Weiterreise gehindert werden, sagte die Justizministerin.
Für die weiterreisenden Personen gelte kein Dublin-Verfahren, sagte Keller-Sutter am Montag in der Tagesschau des Schweizer Fernsehens (SRF). Die Menschen könnten nicht «eingesperrt» werden.
Die Praxis der Schweiz führte zu Kritik aus Deutschland, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete. Sie sei ein Verstoss gegen das Dublin-Abkommen, hiess es von deutschen Politikerinnen und Politikern. Keller-Sutter hatte daraufhin Kontakt mit der deutschen Bundesinnenministerin Nancy Faeser aufgenommen, wie sie zu SRF sagte. Faeser reagierte laut Keller-Sutter «erstaunt» ob der Kritik. (sda)
