Schweiz
Gesellschaft & Politik

Maria Wegelin äussert sich zur Zusammenarbeit mit der Jungen Tat

SVPlerin zur Jungen Tat: «Sie haben mir versichert, dass sie nicht rechtsextrem sind»

28.09.2023, 02:10
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Maria Wegelin sorgte am Wochenende für Aufsehen, als bekannt wurde, dass sie mit der rechtsextremen Jungen Tat zusammenarbeite (Archivbild). Bild: keystone

Maria Wegelin, Nationalratskandidatin und Präsidentin der SVP Winterthur, will ihre Zusammenarbeit mit zwei Aktivisten der rechtsextremen «Jungen Tat» fortführen. Sie sehe keinen Grund, weshalb sie den bereits vergebenen Auftrag zurückziehen sollte.

Wegelin bestätigte am Mittwoch gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ), dass sie zwei vorbestrafte Aktivisten der Jungen Tat den Auftrag erteilte, sie beim Wahlkampf auf den sozialen Medien zu unterstützen. Der «Sonntagsblick» berichtete in der aktuellen Ausgabe über diese Zusammenarbeit.

«Man kann mir Naivität vorwerfen, aber für Dummheit kann ich ja nicht belangt werden.»
Maria Wegelin im Interview mit der NZZ

Die beiden Männer hätten ihr gegenüber erwähnt, wo sie sich engagierten. «Aber ich hatte zuvor noch nie etwas von der Jungen Tat gehört», so Wegelin gegenüber der NZZ. Die beiden jungen Männer seien ihr sympathisch gewesen, zudem habe es Gemeinsamkeiten gegeben. Wegelin erwähnte in diesem Zusammenhang Corona und die Massnahmen des Bundes.

Maria Wegelin auf X, Junge Tat
Maria Wegelin in einem Wahlkampf-Video, das sie auf X postete. Bild: screenshot x/@@svpmariawegelin
«Im Nachhinein weiss ich nicht, ob ich es anders machen würde. Auch jetzt finde ich, sie machen eine super Arbeit für mich.»
Maria Wegelin im Interview mit der NZZ

Die beiden jungen Männer hätten sich mittlerweile auch vom Rechtsextremismus distanziert, sagte Wegelin weiter. Sie distanziere sich vehement von Rechtsextremismus. «Wie von Linksextremismus auch», fügt die SVP-Politikerin hinzu. Auf die Frage, ob sich Wegelin nun, da sie deren Hintergrund kennt, sich von den beiden jungen Männer distanziere, antwortet sie: «Die beiden Jungs haben mir versichert, dass sie nicht gewalttätig seien und auch nicht rechtsextrem.» Und zur Verurteilung wegen Rassendiskriminierung ihrer beiden Wahlkampfhelfer sagte sie: «Jeder macht einmal Seich im Leben.»

Die Junge Tat steht unter Beobachtung der Bundespolizei (Fedpol). Gegen Mitglieder der Jungen Tat laufen mehrere Verfahren. Bekanntheit erlangte die Gruppierung etwa, als sie 2022 eine Veranstaltung in Zürich störte, bei der Dragqueens Kindern aus Büchern vorlasen. (lak/sda)

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210 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chnebeler
28.09.2023 05:05registriert Dezember 2016
Ja für Dummheit wird man nicht belangt. Ich hoffe aber, dass Lügen nicht belohnt werden. Gerade in den Kreisen in denen sie verkehrt musste die Junge Tat ein bekannter Begriff sein.

Soweit hat es die Verrohung der Sitten mittlerweile gebracht, man erachtet es selbst im Nationalratswahlkampf nicht für nötig sich von Rassissten zu distanzieren.

Liebe Mitbürger, ihr habts in der Hand. Jede Stimme für die SVP und in viele Kantonen auch die FDP ist eine gegen die Menschlichkeit und und ein friedliches Miteinander.
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Pat da Rat
28.09.2023 05:06registriert Mai 2022
Frau Wegelin, als erstes würde ich mal den PR-Berater wechseln oder aber einen anheuern. Manchmal ist schweigen Gold. Wusste stellenweise nicht, ob ich mir ungläubig vor die Stirn schlagen oder laut loslachen sollte.
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Ichsagstrotzdem
28.09.2023 05:47registriert Juni 2016
Trump hat es seiner Popularität überhaupt nicht geschadet, dass er sich von den proud boys zu wenig distanzierte. Könnte gut sein, dass es bei Wegelin ähnlich funktioniert.
Diejenigen Wähler, die nämlich gegen Rechtsextremismus sind, wählen ohnehin keine SVP, sind also eh nicht ihr Zielpublikum.
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