Schweiz
Rassismus

Maria Wegelin engagiert für ihren Wahlkampf die Junge Tat

Die Gemeinderaetin aus Winterthur Maria Wegelin bei ihrer Rede anlaesslich einer Kundgebung des Aktionsbuendnis Urkantone fuer eine vernuenftige Corona-Politik auf dem Hauptplatz in Schwyz vom Samstag ...
Maria Wegelin hat während der Pandemie schweizweit Schlagzeilen gemacht als Massnahmengegnerin. Nun spannt sie mit der Jungen Tat zusammen.Bild: KEYSTONE

SVP-Politikerin engagiert für ihren Nationalratswahlkampf die Junge Tat

24.09.2023, 07:1024.09.2023, 19:53
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Maria Wegelin, Präsidentin der SVP Winterthur, hat die Junge Tat für ihren Nationalratswahlkampf engagiert. Das zeigen Recherchen vom «SonntagsBlick». Anführer der rechtsextremen Gruppierung, die vom Nachrichtendienst beobachtet wird, erledigen für sie die Medienarbeit. Sie produzieren die Werbevideos der SVP-Politikerin und betreuen einen Teil ihrer Social-Media-Accounts.

Demnach soll Tobias L. (21), einer der beiden Anführer der Gruppe, Wegelins Profil auf dem Kurznachrichtendienst X managen. Unter dem Namen der SVP-Politikerin poste er ausländerfeindliche Sprüche und rechte Propaganda.

Maria Wegelin hat während der Pandemie schweizweit Schlagzeilen gemacht als Massnahmengegnerin. Im September 2021 kündigte sie ausserdem ihre Stelle beim Science-Center Technorama in Winterthur, weil sie sich nicht den Corona-Regeln ihrer Arbeitgeberin unterstellen wollte, so der «SonntagsBlick». Seit Anfang September hat Wegelin mehrere Wahlkampf-Clips veröffentlicht. Darin schimpft sie gegen Linke, Migranten und Feministinnen. Produziert hat die Videos laut «SonntagsBlick» der Kopf der Jungen Tat, Manuel C. (23), der in Winterthur eine kleine Designfirma betreibt.

Vor einer Woche erschien auf Wegelins Kanal zudem eine Werbung für Némésis Schweiz, eine rechtsextreme Frauenorganisation. Kein Zufall, so der «SonntagsBlick»: Némésis pflege enge Beziehungen zur Jungen Tat – und offenbar ebenfalls zu hochrangigen SVP-Politikern. Auf X ist ein Foto zu sehen, das SVP-Präsident Marco Chiesa und Jean-Luc Addor mit Vertreterinnen von Némésis im Bundeshaus zeigt.

Wegelin wollte sich gemäss «SonntagsBlick» nicht dazu äussern, wie sie dazu komme, mit der Jungen Tat zusammenzuspannen. Es ist bekannt, dass der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) mehrere Mitglieder unter Beobachtung gestellt hat, gegen einige von ihnen ist die Polizei wiederholt vorgegangen. So auch Wegelins Wahlhelfer: Tobias L. und Manuel C. wurden bereits mehrmals vorübergehend festgenommen, bei Hausdurchsuchungen sind ausserdem Waffen beschlagnahmt worden. (lak/sda)

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231 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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djohhny
24.09.2023 07:32registriert September 2016
"zwei mal rechts und kein schritt links".
Die svp hat immer mehr aushängeschilder die entweder offen rechtsextrem sind und oder mit dem gesetz in konflikt stehen.
Sollte echt zu denken geben, wie so eine partei (die btw. Keine konstruktiven vorschläge zum lösen von problemen bringt) stärkste kraft im land sein kann.
Echt bedenklich
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R10
24.09.2023 07:42registriert Juli 2016
😦😦😦😦


Ernsthaft, ist wirklich jmd überrascht? Leider wird diese Enthüllung keine Konsequenzen haben. Die SVP wird sie weiter stützen und der Wählerverlust dürfte sich in Grenzen halten. Wenn man zB die Kommentare auf Blick dazu liest, fragt man sich schon, wo das Ganze enden wird.
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Sin14
24.09.2023 08:24registriert Mai 2020
Irgendwann werden wir in derselben Situation wie Israel sein. Der SVP und FDP rechte Block baut die Regierung um und alle so: Das hätten wir nie gedacht, dass so etwas in der Schweiz passiert.
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