Schweiz
Gesellschaft & Politik

Service-citoyen-Komitee fordert Korrekturen im Abstimmungsbüchlein

Martin Dumermuth, Direktor Bundesamt fuer Justiz, blaettert im Abstimmungsbuechlein zu den Vorlagen des 7. Maerz 2021, an der Medienkonferenz zur Volksinitiative “ Ja zum Verh
Die Angaben zur Initiative seien unzutreffend, lückenhaft und unverhältnismässig. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Service-citoyen-Komitee fordert Korrekturen im Abstimmungsbüchlein

13.10.2025, 13:5513.10.2025, 13:55

Das Komitee der Service-citoyen-Initiative fordert mit einer Abstimmungsbeschwerde Korrekturen im Abstimmungsbüchlein des Bundesrates. Die Erläuterungen zur Initiative seien nicht sachgerecht, unvollständig und auch nicht verhältnismässig, macht es geltend.

Abgestimmt wird am 30. November. Sollten die Korrekturen der Erläuterungen des Bundesrates nicht rechtzeitig möglich sein, müsste der Urnengang nach Ansicht des Komitees verschoben werden. Eingereicht wurde die Beschwerde im Kanton Waadt. Kampagnenleiterin Noémie Roten bestätigte am Montag entsprechende Medienberichte.

Herbst 2023: Das Initiativkomitee der Service-Citoyen-Initiative übergibt die gesammelten Unterschriften.
Herbst 2023: Das Initiativkomitee der Service-Citoyen-Initiative übergibt die gesammelten Unterschriften. bild: Keystone

Die Stimmenden müssten sich anhand von sachlichen, ausgewogenen, transparenten und vollständigen Angaben ihre Meinung bilden können, sagte sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Informationen im Abstimmungsbüchlein, den «Erläuterungen des Bundesrates», erfüllten diese Vorgabe aber nicht.

Kritisiert wird zunächst die «Empfehlung des Initiativkomitees in Kürze», den der Bund verfasst, ohne das Komitee zu konsultieren. Das Komitee stört sich daran, dass der Service citoyen als Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels dargestellt wird. «Dieser Aspekt entspricht nicht dem Kern unserer Initiative», sagte Roten.

Auf einen weiteren für die Initiantinnen und Initianten zentralen Aspekt gehe der Bundesrat nicht ein, nämlich die Ungleichbehandlung im Dienstpflicht-System. Der Bundesrat argumentiere, dass ein Dienst ausserhalb von Armee und Zivilschutz mit dem völkerrechtlich verankerten Zwangsarbeitsverbot eventuell kollidieren könnte, sagte Roten.

Mit keinem Wort erwähne der Bundesrat aber, dass die Dienstpflicht heute dem Gebot der Rechtsgleichheit gemäss Bundesverfassung und dem Diskriminierungsverbot gemäss Europäischer Menschenrechtskonvention widerspreche. Dabei seien die Ungleichheiten in der Schweiz vom Bundesgericht wiederholt kritisiert worden.

Die Bundeskanzlei wurde angefragt, hat aber bisher dazu noch nicht Stellung genommen. (sda)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
13.10.2025 14:26registriert Februar 2020
Also, dass nicht erwähnt wird, dass im heutigen Schweizer Recht eine Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau verankert ist und genau diese mit der Initiative korrigiert werden soll, ist schon harter Tobak.

Und das ganz unabhängig davon, was man persönlich vom Militär-, Zivildienst oder der Initative hält.
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Roli_G
13.10.2025 14:33registriert Januar 2021
Ich lehne die Initative zwar ab. Aber: Wie kann man im Abstimmungsbüchlein nicht erwähnen, dass es aktuell eine Ungleichheit zwischen den Pflichten von Mann und Frau gibt? Ausgewogen und neutral ist das nicht.
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