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Rot-Grün will in Neuenburg bürgerliche Mehrheit stürzen

View of the city of Neuchatel, Switzerland, pictured early in the morning on May 25, 2010. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Blick vom Neuenburgersee ueber die Stadt Neuchatel, aufgenommen am fruehen Morgen de ...
In Neuenburg wird heute gewählt.Bild: KEYSTONE

Rot-Grün will in Neuenburg bürgerliche Mehrheit stürzen

Im Kanton Neuenburg werden am heutigen Sonntag Regierung und Parlament neu gewählt. Die vereinigte Linke will die 2021 an die FDP verlorene Mehrheit in der Regierung zurückzuerobern.
23.03.2025, 05:1923.03.2025, 05:19
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Die FDP kontert mit einem erstmaligen Bündnis mit der SVP und der Mittepartei. Es wird eine hart umkämpfte Wahl zwischen den beiden Blöcken erwartet. Die Freisinnigen errangen bei den letzten Wahlen 2021 mit drei Sitzen die absolute Mehrheit im fünfköpfigen Neuenburger Staatsrat. Die SP, die seit 2013 drei von fünf Regierungssitzen innehatte, verlor einen Sitz.

Vier der Bisherigen treten wieder an: Frédéric Mairy und Florence Nater von der SP und die beiden Freisinnigen Crystel Graf und Laurent Favre. Alain Ribaux (FDP) verzichtet auf eine Wahl.

Insgesamt bewerben sich 19 Kandidierende, darunter sieben Frauen. Der zweite Wahlgang dieser Majorzwahl ist für den 13. April angesetzt.

SVP mit guten Chancen

Zu den wahrscheinlichsten Szenarien gehört, dass die Rechte ihre drei Sitze verteidigt, aber der SVP-Mann Thierry Brechbühler, Gemeinderat von La Chaux-de-Fonds, zusammen mit den Bisherigen Graf und Favre in den Staatsrat einzieht.

Durch die Allianz mit der SVP und der Mitte scheint sich die FDP damit abgefunden zu haben, dass sie nicht mehr drei Sitze in der Regierung haben wird.

Drei Favoriten bei den Linken

Ein anderes denkbares Szenario ist, dass die Linke drei Sitze erringt. In diesem Fall gälten die beiden Bisherigen von der SP, Florence Nater und Frédéric Mairy, sowie die Ständerätin der Grünen, Céline Vara, als Favoriten.

Die Grünliberalen (GLP), die eine Schlüsselrolle zwischen den beiden Blöcken spielen wollen, haben wie die anderen sieben Kandidaten haben nur sehr geringe Wahlchancen.

Kampf um Parlamentssitze

Auch im Grossen Rat, wo die Wahl nach dem Proporzsystem erfolgt, hofft die Linke auf eine Mehrheit. Insgesamt bewerben sich 487 Personen um einen der 100 Sitze.

Die FDP hat 32 Sitze, die SP 21, die Grünen 19, die PdA, die SVP und die Grünliberalen (GLP) je 8 und die Mitte 4. Auf der rechten Seite könnte die SVP auf Kosten der schwächelnden FDP Sitze gewinnen.

Die Mitteparteien des Parlaments, die in dieser Legislaturperiode eine Dreh- und Angelpunktrolle spielten, könnten Federn lassen. Sowohl die Grünliberalen als auch die Mitte haben eine weniger umfangreiche Liste als im Jahr 2021.

Auf Seite der Linken wird sich zeigen, ob die SP ihren Aufwärtstrend fortsetzen kann und ob die Grünen und die Partei der Arbeit ihre Sitze behalten oder ausbauen können. (sda)

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