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Gesellschaft & Politik

IV erhält mehr Spielraum bei Hilfe für Kinder mit Geburtsgebrechen

IV erhält mehr Spielraum bei Hilfe für Kinder mit Geburtsgebrechen

06.09.2023, 11:1906.09.2023, 11:19
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Der Bundesrat baut Hürden für die Unterstützung von Kindern mit Geburtsgebrechen durch die Invalidenversicherung (IV) ab. Künftig kann die IV auch Mittel und Gegenstände für Behandlungen oder Untersuchungen vergüten, die nicht im Leistungskatalog der Krankenversicherung aufgeführt sind.

Die Landesregierung hat am Mittwoch die entsprechende Verordnung angepasst, wie sie mitteilte. Die Änderung betrifft auch medizinische Massnahmen, deren Kosten höher sind als in der entsprechenden Liste festgelegt.

Die strengeren Kriterien für die Vergütung galten erst seit Anfang 2022. Es habe sich gezeigt, dass dadurch Unsicherheiten entstanden seien, schrieb der Bundesrat in seinem Communiqué. So habe ein Anbieter von Medizinprodukten Mehrkosten direkt den Leistungsbeziehenden in Rechnung gestellt. Betroffen gewesen seien mehr als 300 Familien.

Laut Bundesrat änderten die IV-Stelen daraufhin ihre Praxis. Mit der Verordnungsänderung werde diese Praxisänderung nun nachvollzogen. Auf diese Weise bleibe eine Prüfung im Einzelfall stets möglich.

Bei Kindern und jungen Menschen mit Geburtsgebrechen übernimmt die IV bis zur Vollendung des 20. Altersjahrs die zur Behandlung dieses Gebrechens notwendigen medizinischen Massnahmen. Dies betrifft beispielsweise auch Physio- oder Ergotherapie. Erst danach ist die Krankenkasse zuständig. (sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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T13
06.09.2023 13:11registriert April 2018
Mal positiv Nachrichten.
Gerade bei bestätigten Geburtsgebrechen sollte es eigentlich keine Frage sein ob da bezahlt wird oder nicht.
Kinder sollten so hürdenlos wie nur möglich aufwachsen können.
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Andel1234
06.09.2023 12:54registriert September 2023
Wird auch langsam Zeit. Denn die IV zahlt die Therapien bei Geburtsgebrechen nur bis 20 und danach musst du selbst schauen. Denn dann ist man ja geheilt und das ist egal ob man im Rollstuhl sitzt oder nicht!

Willkommen in der Schweiz und Ihrer Bürokratie, anstatt gesundem Menschenverstand
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