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Sonntagsnews: Zahl der Geflüchteten erreicht Höchststand in der Schweiz

Die Wohncontainer der provisorischen Asylunterkunft auf dem Sportplatz Luterbach in Kuessnacht am Rigi am Freitag, 9. Mai 2025. Am kommenden Wochenende sitmmt das Volk des Bezirk Kuessnacht am Rigi ue ...
Eine provisorische Asylunterkunft in Küssnacht am Rigi SZ.Bild: keystone

Zahl der Geflüchteten erreicht Höchststand in der Schweiz – die Sonntagsnews

Aussenminister Ignazio Cassis wird nächste Woche eine Reise in den Nahen Osten antreten und in der Schweiz sind 780'000 ungeprüfte Fahrzeuge unterwegs: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
19.10.2025, 07:2019.10.2025, 07:20

Cassis will in den Nahen Osten reisen

Aussenminister Ignazio Cassis wird laut «SonntagsBlick» nächsten Mittwoch zu einer viertägigen Reise in den Nahen Osten aufbrechen. Sie führe ihn nach Jordanien, in den Irak und nach Kuwait, wie ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) der Zeitung bestätigte. Die Reise werde offiziell als Standardvisite deklariert, auf dem Programm stehe unter anderem eine Botschaftseröffnung. Tatsächlich stehe Cassis jedoch vor einer heiklen diplomatischen Mission, da die Schweiz nach dem Gaza-Waffenstillstand international an Einfluss verloren habe, schrieb die Zeitung weiter. Am Friedensgipfel in Sharm el-Sheikh sei sie nicht eingeladen gewesen, während andere europäische Länder prominent vertreten gewesen seien. Beobachter würden den Verlust der Schweizer Vermittlungsrolle darauf zurückführen, dass der Bund im Frühling auf eine Völkerrechtskonferenz zu Gaza in Genf verzichtet habe.

Klimastreik reumütig nach Nutzung von judenfeindlichem Lied

Nach einem umstrittenen Video im Zusammenhang mit der Gaza-Demonstration in Bern hat sich der Klimastreik Schweiz laut «NZZ am Sonntag» reumütig gezeigt. «Wir entschuldigen uns für die fehlende Reflexion unsererseits», hiess es auf Anfrage der Zeitung. Die Aktivisten hätten eingeräumt, sie hätten sich zu wenig mit dem Inhalt eines auf Instagram veröffentlichten Liedes befasst. In dem Video seien Vermummte auf einem Zürcher Kulturzentrum zu sehen gewesen, die Fackeln zündeten und ein Transparent mit der Aufschrift «All uf Bern» entrollten. Das Video sei mit einem arabischen Lied unterlegt gewesen, in dem Israel vulgär beschimpft und vom «feigen Juden» die Rede gewesen sei. Zudem werde im Lied gefragt, wo der Jihad bleibe. Der Klimastreik habe erklärt, man habe die Formulierungen als potenziell antisemitisch erkennen müssen. Der betreffende Post sei mittlerweile gelöscht worden.

Neue SP-Resolution bezeichnet Israels Gaza-Vorgehen als Genozid

Die SP will laut «SonntagsZeitung» ihre Haltung zum Gazakonflikt am kommenden Samstag am Parteitag in Sursee klären. Dafür sei eine Resolution unter den Co-Präsidenten Mattea Meyer und Cédric Wermuth traktandiert, die kurzfristig an den Waffenstillstand im Gazastreifen angepasst worden sei. In der neuen Fassung, die der Zeitung vorliege, heisse es, ein «stabiler Waffenstillstand» sei Voraussetzung für humanitäre Hilfe und einen politischen Friedensprozess auf Grundlage des Völkerrechts und der Grenzen von 1967. Die Schweiz solle sich zudem am Wiederaufbau beteiligen. Die wichtigste Änderung betreffe die Bewertung des israelischen Vorgehens im Gazastreifen: Während in der ursprünglichen Fassung von einer Einschätzung vieler Experten und des UNO-Menschenrechtsrats die Rede gewesen sei, wonach Israel einen Genozid begehe, heisse es nun ausdrücklich: «Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz verurteilt den von Israel verübten Genozid aufs Schärfste.»

Fast 800'000 Fahrzeuge sind in der Schweiz ungeprüft unterwegs

In der Schweiz sind laut «SonntagsZeitung» 780'000 ungeprüfte Fahrzeuge unterwegs. Das entspreche 11,2 Prozent des gesamten Fahrzeugbestands von rund sieben Millionen zugelassenen Autos, wie die Zeitung unter Berufung auf die Vereinigung der Strassenverkehrsämter (ASA) schrieb. Der Rückstand sei in den letzten Monaten stark angestiegen – im Frühling 2025 habe die Zahl noch bei 600'000 gelegen. Hauptgründe seien das Wachstum der Gesamtzahl der Fahrzeuge um über 40 Prozent seit dem Jahr 2000, die geringere Prüftätigkeit während der Coronazeit und das höhere Durchschnittsalter des gesamten Fahrzeugparks. Besonders im Verzug seien die Kantone Schaffhausen, Aargau, Zürich, Glarus, Tessin und Jura, während etwa Freiburg oder beide Basel kaum Rückstände hätten. Das Bundesamt für Strassen (Astra) habe die Kantone bereits mehrfach ermahnt, die Prüfvorschriften einzuhalten, und sie aufgefordert, Massnahmen und Zeitpläne vorzulegen.

Halbtax soll bleiben – und günstiger werden

Nach den Schlagzeilen rund um das Halbtax hat sich der Geschäftsführer von Alliance Swisspass im «SonntagsBlick» zur Zukunft des Abonnements geäussert. «Das Halbtax bleibt – es wird sogar billiger», sagte Helmut Eichhorn der Zeitung. Denn die heutige Preisreduktion betrage maximal 50 Prozent, beim neuen Smart-Abo bekomme man dagegen mindestens 50 Prozent Rabatt. Ziel sei ein nachvollziehbares Bonus-System, bei dem man jederzeit sehe, wie viele Kilometer man gefahren ist und wie viel Rabatt daraus resultiere. «Zudem wird vor und nach jeder Fahrt ein Preis angezeigt. Das ist alles sehr transparent. Es wird keine versteckten Preiserhöhungen geben», beschwichtigt Eichhorn weiter. Das Konsumentenmagazin «K-Tipp» hatte diese Woche berichtet, das Halbtax-Abonnement werde in Rahmen des neuen Tarifsystems «My Ride» abgeschafft. Der ÖV-Branchenverband Alliance Swisspass hatte den Bericht daraufhin dementiert.

2025 dürften in der Schweiz über 100 Milliarden geerbt werden

Das jährliche Erbschaftsvolumen in der Schweiz dürfte laut «Le Matin Dimanche» im Jahr 2025 die Marke von 100 Milliarden Franken überschreiten. Dies sagte Marius Brülhart, Wirtschaftsprofessor an der Universität Lausanne, der die Entwicklung der Erbschaften seit über 20 Jahren untersucht. Die Summe habe sich in den vergangenen drei Jahrzehnten vervierfacht, während sich die gesamten Löhne im gleichen Zeitraum lediglich verdoppelt hätten, wurde der Experte zitiert. Das durchschnittliche Alter der Erbenden liege bei 60 Jahren, was zu einer Konzentration des Vermögens bei den Rentnerinnen und Rentnern führe. Die Ungleichheit bei der Verteilung der Erbschaften spiegle jene der Vermögen wider, erläuterte Brülhart unter Verweis auf Daten aus dem Kanton Bern. Dort entfielen 30 Prozent der gesamten Erbschaftssumme auf das bestverdienende Prozent der Erbenden, während die 10 Prozent der Begünstigten mit den höchsten Beträgen zwei Drittel der gesamten Summen erhielten.

Für 10 Mio. Franken: Bund will neue Sirenen anschaffen

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) will laut «SonntagsBlick» neue mobile Sirenen beschaffen. Die bisher eingesetzten Modelle seien grösstenteils veraltet, weshalb von 2026 bis 2028 rund 1500 Geräte ersetzt würden. Zusätzlich könne das Amt bei Bedarf 1000 weitere Sirenen beziehen, wie es auf Anfrage der Zeitung schrieb. Der Bund habe dafür einen Kaufvertrag über 9,99 Millionen Franken abgeschlossen. Die Sirenen der neuesten Generation könnten neben Alarmtönen auch Sprachdurchsagen abspielen und als Megafon verwendet werden. Eine Magnetplatte erleichtere die Montage auf Fahrzeugen. Die Auslieferung an die Kantone solle im zweiten Halbjahr 2026 beginnen. Von dort würden die Geräte an Gemeinden, Feuerwehren und den Zivilschutz verteilt.

Wegen EU-Verhältnis: FDP droht Spaltung

Die FDP darf in der Europafrage laut Aussagen des Politologen Pascal Sciarini in der Zeitung «Le Matin Dimanche» nicht gespalten bleiben. Die Delegierten der Partei hatten an ihrer Versammlung das neue Vertragspaket mit der Europäischen Union mit 330 zu 104 Stimmen angenommen. Sciarini betonte, es gehe dabei um das Überleben der Partei. Das Risiko für die liberale Formation bestehe laut ihm darin, weiter an Unterstützung zu verlieren, da Wähler interne Spaltungen nicht schätzten, weil sie die Linie einer Partei verwischten. Für die Wählerschaft verfüge die FDP über eine anerkannte Kompetenz in Europa- und Wirtschaftsfragen, habe der Politologe ergänzt. Wenn die Partei hingegen auf Themen wie Souveränität, Migration oder Sicherheit setze, spiele sie laut Sciarini der SVP in die Hände, da der Wähler «immer das Original der Kopie vorziehe».

Zahl der Geflüchteten erreicht Höchststand in der Schweiz

In der Schweiz hat laut «SonntagsZeitung» die Zahl der Geflüchteten historische Höchstwerte erreicht. Erstmals seien über 100'000 Personen im Besitz des Flüchtlingsstatus gemäss Asylgesetz, wie Daten des Staatssekretariats für Migration (SEM) zeigten. Zähle man auch vorläufig Aufgenommene, Schutzsuchende aus der Ukraine und Personen in «flüchtlingsähnlichen Situationen» hinzu, liege die Gesamtzahl laut der Uno-Flüchtlingsorganisation UNHCR bei fast 200'000 Menschen. Damit habe sich der Flüchtlingsbestand seit der Krise vor zehn Jahren verdoppelt. Die hohen Zahlen stellten Bund, Kantone und Gemeinden vor grosse Herausforderungen, schrieb die Zeitung weiter. Der Bund rechne im kommenden Jahr mit Ausgaben von 3,9 Milliarden Franken, nahezu doppelt so viel wie 2019. (sda/con)

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Ahura
19.10.2025 09:16registriert Februar 2024
"Die Schweiz solle sich zudem am Wiederaufbau beteiligen"

Aber ganz sicher nicht! Dort wurde schon genug Geld in den Sand gesetzt. Es gibt über 50 Länder mit islamistischer Mehrheit, die sollen ihren Brüdern und Schwestern helfen.
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Dr. Rodney McKay
19.10.2025 08:08registriert September 2024
Wie viel Kosten uns diese 200000 Personen + ihre Betreuer etc. jedes Jahr?

Jetzt weis der Arbeitnehmer immerhin wofür er Steuern bezahlt…
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iudex
19.10.2025 09:15registriert April 2020
Diese Verdopplung sieht man denn auch an jedem Bahnhof oder sonstigen heruntergekommenen Ecken. Für mich völlig unverständlich, wieso dass das in der Schweiz gewollt ist.
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