So nahe standen sich Volk und die oft geschmähte «Classe politique» schon lange nicht mehr: Seit Herbst 2014 haben Bundesrat und Parlamentsmehrheit sämtliche Urnengänge gewonnen.
Die letzte Behördenniederlage geht auf den 18. Mai 2014 zurück, als das Volk Nein zum Kauf des Kampfjets Gripen sagte. Seit September im gleichen Jahr wurde über 20 Abstimmungsvorlagen abgestimmt, und jedes Mal folgten die Stimmberechtigten dabei Bundesrat und Parlament.
Eine so lange Erfolgsserie hat es für die Behörden seit Anfang der Nullerjahre nicht mehr gegeben. Von November 2000 bis Juni 2002 wurden an der Urne ebenfalls 20 Vorlagen hintereinander in ihrem Sinne durchgewinkt.
Eine ebenso erfolgreiche Abstimmungsbilanz wie jetzt die Landesregierung hat bei den Parteien einzig die BDP vorzuweisen. Die FDP lag nur einmal daneben, und zwar im Juni letzten Jahres mit ihrer Nein-Parole zum hauchdünn angenommenen Radio- und TV-Gesetz.
Acht Mal und damit am öftesten im Abseits stand bei den letzten 20 Urnengängen die SVP. Eine herbe Niederlage erlitt sie unter anderem mit ihrer Durchsetzungs-Initiative im Februar. Gleich eine dreifache Schlappe erlitt die Partei an diesem Wochenende, so mit ihrem Referendum gegen das Asylgesetz. (sda)