Der Wahlsonntag war dick angestrichen in den Terminkalendern der Parteistrategen, denn der 7. März ist der einzige «Superwahltag» 2021: In Solothurn und im Wallis waren sowohl Parlamente als auch Kantonsregierungen zu wählen. Einzig in Freiburg und Neuenburg wird später im Jahr noch gewählt.
Nicht nur interessierte, ob die heftigen Coronadebatten der letzten Wochen Einfluss haben. Insbesondere bei GLP, Grünen und der Mitte/CVP dürfte man gespannt gewesen sein. Denn für die CVP waren es nicht nur die ersten Wahlen seit der Fusion mit der BDP zur Mitte (auch wenn die Partei in beiden Kantonen noch als CVP auftrat).
In beiden Regionen geht es für die Partei um sehr viel: Im Wallis stand (und steht) die CVP-Mehrheit in der Regierung auf der Kippe, im Kanton Solothurn drohte (und droht) der zweite Regierungssitz verloren zu gehen. Beidenorts wird dies in einem zweiten Wahlgang entschieden werden. Was also ist gestern passiert? Welche Trends haben sich bestätigt oder verändert? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Die Grüne Welle hielt an: Sowohl im Wallis als auch in Solothurn gewannen die Grünen Sitze hinzu, in Solothurn drei (neu 10), im Wallis gar fünf (neu 13). In Solothurn ging dies auf Kosten der SP, im Wallis zulasten der CVP. Auch die GLP konnte im Solothurnischen zulegen und verdoppelte ihre Sitzzahl von 3 auf 6.
Keine Grüne Welle gab es bei den Walliser Staatsratswahlen: Die beiden Grünen Kandidatinnen landeten weit abgeschlagen auf den letzten Plätzen.
Man kann weder das eine, noch das andere sagen. In beiden Kantonen aber verliert die jeweils grösste Partei: Im Wallis ist es die CVP/CSP (-7 Sitze, neu 48 von 130). Im Solothurnischen dagegen blieb die CVP überraschend stabil. Grosse Verliererin ist dort die FDP. Sie muss gegenüber 2017 sechs Sitze abgeben und hat noch 22. Im Wallis profitierte die SVP (-1 Sitz) nicht von den Verlusten der CVP. In Solothurn konnte die SVP dagegen auf Kosten der FDP drei Sitze (neu 21) zulegen. Dies dürfte nicht nur mit der Covid-Politik zu tun haben. Die Partei hatte sich in den letzten Jahren verstärkt um kantonale Themen gekümmert. Ihr Regierungsratskandidat blieb aber chancenlos.
Ja. In Solothurn zeichnet sich erstmals eine Frauenmehrheit im fünfköpfigen Regierungsrat ab. Neben den beiden wiedergewählten Regierungsrätinnen, Susanne Schaffner (SP) und Brigit Wyss (Grüne), hat CVP-Kantonalpräsidentin Sandra Kolly beste Chancen, im zweiten Wahlgang gewählt zu werden.
Ganz anders sieht es im Wallis aus: Die beiden Grünen Staatsrats-Kandidatinnen – die einzigen Frauen, die zur Exekutivwahl angetreten sind, blieben weit abgeschlagen. Nach dem Rücktritt von Esther Waeber-Kalbermatten (SP) wird das Wallis bald wieder eine reine Männerregierung haben.
Im 100-köpfigen Solothurner Kantonsrat steigt die Zahl der Frauen von 28 auf 30. Im Wallis stieg der Frauenanteil von 19 auf 35 Prozent.
Sowohl im Wallis als auch in Solothurn sieht es nicht schlecht aus für die CVP: Im Kanton Solothurn hatte die Partei bisher zwei der fünf Sitze; beide bisherigen CVP-Vertreter traten aber nicht mehr an. Trotzdem kann sich die Partei Hoffnungen machen: CVP-Kantonalpräsidentin Kolly landete auf dem vierten Platz. Auf dem fünften Rang ist der zweite CVP-Kandidat, Thomas A. Müller. Das Rennen um diesen Platz wird eng zwischen CVP und FDP: Nur 386 Stimmen trennen Müller von FDP-Verfolger Peter Hodel. Wiedergewählt wurden im Kanton Solothurn die drei bisherigen Vertreter von Grünen, SP und FDP.
Im Wallis könnte die CVP ihre Mehrheit im fünfköpfigen Staatsrat verteidigen. Das Rennen ist noch offen, denn alle Kandidaten müssen in den zweiten Wahlgang. An der Spitze stehen die bisherigen CVP-Vertreter Roberto Schmidt und Christophe Darbellay, gefolgt von SP-Nationalrat Mathias Reynard, der den Sitz der abtretenden Esther Waeber-Kalbermatten verteidigen dürfte. Er liegt noch vor dem bisherigen FDP-Mann Frédéric Favre. CVP-Neuling Serge Gaudin schaffte es auf den fünften Platz, nur 718 Stimmen vor SVP-Nationalrat Franz Ruppen. Das Rennen wird am 28. März also sehr eng werden zwischen CVP und SVP. (saw/aargauerzeitung.ch)
Ob wir aber je 50% erreichen? Ich habe leider bei einer Mehrheit der Frauen immer noch den Eindruck das sie relativ unpoltiisch sind.