Schweiz
Gesellschaft & Politik

Aufhebung der Immunität gefordert – so reagiert Andreas Glarner

Aufhebung der Immunität gefordert – so reagiert Andreas Glarner

Nachdem die Berner Staatsanwaltschaft ein Gesuch zur Aufhebung seiner Immunität eingereicht hat, meldet sich der Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner zu Wort. Im Zentrum steht ein islamkritischer Tweet, der in Zusammenhang mit Messerattacken in Deutschland steht.
08.11.2024, 04:54
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Die Berner Staatsanwaltschaft fordert die Aufhebung der Immunität des SVP-Nationalrats Andreas Glarner. Der Grund: Ein islamkritischer Tweet, den Glarner nach den Messerattacken in Mannheim und Solingen veröffentlicht hatte.

Nationalrat Andreas Glarner an der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz in der Sporthalle Schachen in Aarau am Samstag, 12. Oktober 2024. KEYSTONE/Walter Bieri )
Andreas Glarner äussert sich zur Klage gegen ihn.Bild: keystone

Eine Person hatte Glarner deshalb anonym angezeigt. Darauf hat die Berner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. In diesem Fall könnte die Immunitätskommission des Nationalrats entscheiden, ob Glarner strafrechtlich verfolgt werden kann.

«Angriff auf die Meinungsfreiheit»

Nun äusserte sich Glarner erstmals öffentlich zu dem möglichen Verfahren. Er sieht sich als Opfer eines Angriffs auf die Meinungsfreiheit, wie er gegenüber Tele M1 sagte:

«Dass man einfach immer versucht, einen mundtot zu machen. Dass man die Redefreiheit in diesem Land so versucht einzuschränken. Ich glaube, die Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter, die wir haben. Wenn wir anfangen, diese so zu limitieren, dann traut sich bald niemand mehr, etwas zu sagen.»

Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass Glarner möglicherweise nicht als Parlamentarier, sondern als Privatperson gehandelt habe. Dies könnte die Aufhebung seiner Immunität rechtfertigen. Ein Rechtsexperte erklärt:

«Wenn die Äusserung als Privatperson begangen wurde, dann gilt keine Immunität und das Verfahren kann weitergeführt werden.»

Staatsanwaltschaft: Glarner hat als Privatperson gehandelt

Glarner bezeichnete das Verfahren als überzogen: «Es ist vermutlich ein unterbeschäftigter Staatsanwalt, der eine anonyme Anzeige entgegennimmt für einen völlig harmlosen Tweet.»

Die Immunitätskommission will sich in den nächsten zehn Tagen äussern.

(argoviatoday.ch)

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123 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hundshalter Leno
08.11.2024 05:57registriert September 2023
Nönö Herr Glarner- Recht und Ordnung muss sein. Ich will doch keine Zweiklassen Justitz bei der Ausländer und Parlamentarier mit Samthandschuhen angefasst werden während wir vom arbeitenden Volk für jeden Mist die volle Härte vom Gericht erfahren müssen weil sich die Richter an uns abreagieren.
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Gina3
08.11.2024 07:22registriert September 2023
Der stilechte Herr Bundesrat Rösti sprach kürzlich in Basel auch als PRIVATPERSON vor einem Publikum von jungen Studenten.
Das war sein Argument, um einen Auftritt, der gar nicht im Format eines Staatsmannes war, zu rechtfertigen.
Also, meine Herren von der svp:
A- sind Sie Privatpersonen, sind Sie normale Bürger wie wir...
oder
B- sind Sie würdige (aber dann mit Würde!) politische Vertreter?
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tops
08.11.2024 06:13registriert Juni 2018
Sogar wenn ich (ausnahmsweise) mit seinen Aussagen einigermassen einig bin, geht Glarner regelmässig an und über Grenzen des Anstandes dessen was sich für einen Bürger, geschweige denn Politiker, gehört.
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